Stefanie Schiefer
Von 1935 bis 1937 wohnt sie bei entfernten Verwandten in Mährisch Ostrau. Deren Sohn Josef Metzke und zwei seiner Freunde sind in der im Deutschen Reich verbotenen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) aktiv und unternehmen Fahrten nach Deutschland, Walter Stanzel ist auch nachrichtendienstlich tätig. Im Sommer 1937 erstattet Stefanie Schiefer nach Zuredung durch ihren Lebensgefährten darüber Meldung bei der Gendarmerie in Mährisch Ostrau. Im Frühjahr 1938 wird sie von einem tschechischen Nachrichtenoffizier für Nachrichtendienst angeworben, eine geplante Reise nach Bayern kommt jedoch nicht zustande.
Nach der Annexion der Sudeten und der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht wird Stefanie Schiefer am 15. April 1941 festgenommen, am 3. März 1943 vom „Volksge­richtshof“ wegen „Landesverrats“ zum Tode verur­teilt und am 3. Mai 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Stefanie Schiefer vom 20. November 1942
Bundesarchiv R 3017/14432
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Stefanie Schiefer vom 3. März 1943
Bundesarchiv R 3017/14432