Stefanie Schiefer

13. Dezember 1897, Freudenthal (Bruntál) – 3. Mai 1943
Stefanie Schiefer gehört zur deutschen Minderheit in den Sudeten. Sie wächst in Freudenthal (Bruntál) auf, erlernt nach der Volksschule das Schneiderhandwerk und ist als Hausschneiderin tätig.
Von 1935 bis 1937 wohnt sie bei entfernten Verwandten in Mährisch Ostrau. Deren Sohn Josef Metzke und zwei seiner Freunde sind in der im Deutschen Reich verbo­tenen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) aktiv und unternehmen Fahrten nach Deutschland, Walter Stanzel ist auch nachrichtendienstlich tätig. Im Sommer 1937 erstattet Stefanie Schiefer nach Zure­dung durch ihren Lebensgefährten darüber Meldung bei der Gendarmerie in Mährisch Os­trau. Im Frühjahr 1938 wird sie von einem tschechi­schen Nachrichtenoffizier für Nachrichtendienst ange­worben, eine geplante Reise nach Bayern kommt jedoch nicht zustande.
Nach der Annexion der Sudeten und der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht wird Stefanie Schiefer am 15. April 1941 festgenom­men, am 3. März 1943 vom „Volksge­richtshof“ wegen „Landesverrats“ zum Tode verur­teilt und am 3. Mai 1943 im Strafge­fängnis Berlin-Plöt­zensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Stefanie Schiefer vom 20. November 1942

Bundesarchiv R 3017/14432

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Stefanie Schiefer vom 3. März 1943

Bundesarchiv R 3017/14432

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