Gertrud Seele
1937 beginnt Gertrud Seele eine Ausbildung zur Krankenschwester und legt ein Examen als Fürsorgerin ab. Im September 1941 kommt ihre Tochter Michaela zur Welt. Bis 1943 arbeitet sie als Krankenschwester im Robert-Koch-Krankenhaus in Berlin-Moabit. Gemeinsam mit ihrem Bruder Paul unterstützt sie verfolgte Jüdinnen und Juden.
Im August 1943 zieht sie mit ihrer kleinen Tochter wegen der Bombenangriffe auf Berlin in das Dorf Merke in der Lausitz (heute Mierków, Kreis Lubsko) auf einen Bauernhof, wo sie einige Wochen bleibt. Der Bäuerin Luise Mose gegenüber, mit der sie sich befreundet glaubt, äußert sie sich kritisch über das NS-Regime und zeigt ihre Abneigung gegen den Krieg.
Als sie im Januar 1944 erneut nach Merke fährt, wird sie nach einer Denunziation durch Luise Mose festgenommen. Gertrud Seele wird am 6. Dezember 1944 vom „Volksgerichtshof” wegen „Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt.
Sie wird am 12. Januar 1945 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.
Dokumente
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Gertrud Seele, 6. Dezember 1944
Bundesarchiv R 3018/3593