Elisabeth Sztwiertnia

26. März 1905, Troppau (Opava) – 11. August 1944
Elisabeth Sztwiertnia wird früh Voll­waise und wächst bei einer Tante auf. Nach einer Ausbildung zur Stenotypistin ist sie bei Firmen in Wien und Berlin und ab Ende 1938 beim Oberbürgermeister der Stadt Troppau (Opava) tätig. Ihre Heimatstadt fällt nach dem Münchener Abkommen ans Deutsche Reich. Sie ist Gegnerin des Nationalsozia­lis­mus, meidet den Hitlergruß und hält Verbindungen zu als jüdisch verfolgten Menschen aufrecht.
Im Frühjahr 1944 wird vor ihrer Wohnung täglich mor­gens eine Gruppe englischer Kriegsgefangener zur Arbeit geführt. Aus Schwärmerei für einen der Gefangenen bringt sie im Februar 1944 ein Plakat am Fenster an mit den Worten „I love England”. Ende März 1944 fertigt sie eine Collage mit Hitler am Galgen und schreibt anti­nazistische Botschaften sowie das Wort Sieg („Victory") in Großbuch­staben auf Plakate. Am 31. März folgt sie den Kriegsgefan­ge­nen und versucht diese auf die Collage aufmerksam zu machen. Ein Aufseher und andere Anwesende melden dies und sie wird festge­nommen.
Am 14. Juni 1944 verurteilt der „Volksgerichtshof” unter Roland Freisler Elisabeth Sztwiertnia wegen „Feindbe­güns­tigung” zum Tode. Sie wird am 11. August 1944 im Alter von 39 Jahren im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Urteil des „Volksgerichtshofs“ gegen Elisabeth Sztwiertnia vom 14. Juni 1944

Bundesarchiv R 3017/15396

Schreiben von Elisabeth Sztwiertnia an ihre Rechtsanwältin vom 11. Juli 1944

Bundesarchiv R 3018/10620

Mitteilung über die Bekanntmachung der Hinrichtung von Elisabeth Sztwiertnia in Troppau, 12. August 1944

Bundesarchiv R 3017/15396

Von Elisabeth Sztwiertnia hergestellte Collage von Hitler am Galgen, März 1944

Bundesarchiv R 3017/15396

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