Hedwig Taddey
1942 lernt sie den Kaufmann Peter Sandorek kennen. Als dieser zur Wehrmacht eingezogen wird, tauscht Hedwig Taddey mit ihm einige Briefe aus, in denen sie ihre Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges zum Ausdruck bringt. Sie schildert die Kriegsmüdigkeit der Bevölkerung, die Zerstörungen durch Bombenangriffe und erwähnt die Deportationen der Berliner Juden und Jüdinnen sowie den Frauenprotest gegen die Festnahme von in „Mischehen” lebenden Juden in der Berliner Rosenstraße. Als gegen Peter Sandorek wegen Wehr­kraftzersetzung ermittelt wird, werden die Briefe von Hedwig Taddey gefunden. Sie wird am 14. Oktober 1943 festgenommen.
Am 16. Juni 1944 verurteilt der 1. Senat des „Volks­gerichtshofs” unter Roland Freisler Hedwig Taddey wegen „Wehrkraftzersetzung” zum Tode. Sie wird am 11. August 1944 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklageschrift von Hedwig Taddey, 25. April 1944
Bundesarchiv R 3017/7326
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Hedwig Taddey vom 16. Juni 1944 mit Anhängen
Bundesarchiv R 3018/1715
Gnadengesuch des Rechtsanwalts von Hedwig Taddey vom 27. Juni 1944
Bundesarchiv R 3018/1715
Protokoll der Verkündung der Urteilsvollstreckung, 11. August 1944
Bundesarchiv R 3018/1715
Protokoll der Vollstreckung der Todesstrafe gegen Hedwig Taddey, 11. August 1944
Bundesarchiv R 3018/1715