Vladimír Taibl

17. Februar 1899, Klumtschan (Chlumčany) – 8. September 1943
Vladimír Taibl

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Vladimír Taibl, 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-14

Der Landwirt Vladimír Taibl wird 1917 zur österreichisch-ungarischen Armee eingezogen und nimmt am Ersten Weltkrieg teil. 1920 erfolgt der Einzug in die Tschecho­slowakische Armee, aus der er nach ein­jähriger Dienst­zeit als Ober­leutnant der Reserve entlas­sen wird. Er ist Mitglied der patriotisch ge­prägten Turnervereini­gung Sokol sowie der Agrar­partei.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht schließt er sich dem Widerstand gegen das NS-Besatzungsregime an. Gemeinsam mit anderen ehemaligen Mitgliedern arbeitet er nach dem endgülti­gen Verbot des Sokol im Herbst 1941 am Aufbau einer Nachfolgeorganisation mit und ist beteiligt an der Un­terstützung notleidender Hinterbliebener von ermorde­ten Funktionären.
Wie viele andere vormalige Mitglieder wird Vladimír Taibl Ende Oktober 1942 – nach dem Attentat auf den stell­vertretenden „Reichsprotektor in Böhmen und Mähren” Reinhard Heydrich vom 27. Mai 1942 – festgenommen. Am 5. August 1943 verur­teilt der „Volksgerichts­hof” ihn zusammen mit sieben weiteren Angeklagten zum Tode. Alle acht Männer werden in den frühen Morgenstunden des 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötz­ensee ermordet.

Dokumente

Organigramm des Kreiskommandos IV der Sokol-Organisation in Böhmen, Ende 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-1

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Gustav Andres und andere vom 5. August 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-1

Mitteilung über die Hinrichtung von Vladimír Taibl, 14. September 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-18

Sterbeurkunde von Vladimír Taibl vom 14. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Bericht über die vom 7. bis 10. Septem­ber 1943 im Strafgefängnis Plötzensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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