Friedrich Tausendfreund

25. Dezember 1890, Tilsit (Sowetsk) – 1. Oktober 1943
Friedrich Tausendfreund beginnt nach dem Besuch der Volksschule eine Tischlerlehre, die er nach dem Tod seines Vaters jedoch abbrechen muss. Er ist als Arbeiter tätig und nimmt bis zu einer schweren Verwundung am Ersten Weltkrieg teil. Nach längerer Arbeitslosigkeit ist der Vater von drei Kindern ab 1933 im Tiefbau sowie in einer Fassfabrik in Tilsit beschäftigt, die nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges vor allem Munitionskisten produziert.
Am 7. April 1943 wird Friedrich Tausendfreund gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Palloks vorläufig festgenommen. Den beiden Männern werden „kommunistische Mundpropaganda” und „wehrkraft­zersetzende Äußerungen” auf ihrer Arbeitsstelle und damit in einem „Wehrbetrieb” vorgeworfen. So soll Friedrich Tausendfreund die deutschen Meldungen über den Kriegsverlauf angezweifelt und verkündet haben: „Nur die russischen Nachrichten entsprechen der Wahrheit.”
Friedrich Tausenfreund und Michael Palloks werden am 30. September 1943 vom „Volksgerichtshof” auf der Grundlage der „Kriegssonderstrafrechtsver­ordnung” zum Tode verurteilt.
Friedrich Tausenfreund begeht am 1. Oktober 1943 im Strafgefängnis Plötzensee Suizid. Michael Palloks wird am 1. November 1943 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Friedrich Tausendfreund

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Friedrich Tausendfreund und Michael Palloks, 30. September 1943

Bundesarchiv R 3018/3570

Ärztliche Bescheinigung über den Tod von Friedrich Tausendfreund, 8. Oktober 1943

Bundesarchiv R 3017/34107

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