Elisabeth von Thadden

29. Juli 1890, Mohrungen (Morąg) – 8. September 1944
Elisabeth von Thadden

Elisabeth von Thadden

Privatbesitz

Die evangelische Pädagogin Elisabeth von Thadden gründet 1927 ein Landerziehungsheim für Mädchen in Schloss Wieblingen bei Heidelberg, bis ihr 1941 aus politischen Gründen die dafür notwendige Genehmigung entzogen wird.
Sie geht nach Berlin, wo sie Kontakt zu Angehörigen der Bekennenden Kirche und zum Kreis von Oppositionellen um Hanna Solf knüpft. Seit 1942 ist Elisabeth von Thadden für das Deutsche Rote Kreuz tätig, zuletzt als Leiterin von Soldatenheimen in Frankreich. In Gesprächen kritisiert sie die nationalsozialis­tischen Gewaltverbrechen und unterstützt verfolgte Jüdinnen und Juden.
Nach der Denunziation durch einen Gestapospitzel, im Anschluss an eine von ihr am 10. September 1943 ausgerichtete Teegesellschaft, auf der auch Hanna Solf und Otto Carl Kiep anwesend sind, wird sie am 13. Januar 1944 festgenommen, im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert und am 1. Juli 1944 vom „Volks­gerichtshof“ zum Tode verurteilt.
Während der Haft schreibt sie: „Wir wollten soziale Hilfe leisten, in dem Augenblick, wo diese Hilfe Not tat. Wir wollten barmherzige Samariter sein."
Elisabeth von Thadden wird am 8. September 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift gegen Elisabeth von Thadden und fünf weitere Teilneh­merinnen und Teilnehmer der Teegesellschaft vom 10. Sep­tember 1943

Bundesarchiv

Tenor des Urteils gegen Elisabeth von Thadden und Otto Karl Kiep, 5. Juli 1944

Bundesarchiv Zsg. 134/99

Sterbeurkunde von Elisabeth von Thadden vom 9. September 1944

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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