Fritz Thiel

17. August 1916, Polkwitz (Polkowice) – 13. Mai 1943
Fritz Thiel

Fritz Thiel

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Fritz Thiel wird in Schlesien geboren und besucht später das Gymnasium bis zur Quarta in Bonn. Er wird 1932 Mitglied im Kommunistischen Jugendverband Deutsch­lands. 1933 beginnt er eine Bäckerlehre, anschließend macht er eine Ausbildung als Uhrmacher. 1935 meldet er sich als Freiwilliger zur Wehrmacht und absolviert eine Funkerausbildung in Berlin-Kladow.
Von Oktober 1936 bis März 1937 wird Fritz Thiel wegen „Hochverratsverdacht” in Untersuchungshaft gehalten, das Verfahren wird aber aus Mangel an Beweisen eingestellt.
1939 besucht Fritz Thiel die Abendschule in Berlin-Charlottenburg. Er lernt hier Friedrich Rehmer, Ursula Goetze, Eva Rittmeister, später auch Otto Gollnow, Liane Berkowitz und Helmut Marquart kennen.
Im Januar 1942 heiratet er Hannelore Hoffmann, im Mai 1942 wird der Sohn Alexander geboren.
Fritz Thiel hat zu dieser Zeit bereits enge Kontakte zu Harro Schulze-Boysen, Hans Coppi und John Graudenz. Er beteiligt sich Anfang 1942 an der Herstellung der illegalen Flugschrift „Die Sorge um Deutschlands Zukunft geht durch das Volk”, unterstützt die Zettelklebeaktion gegen die antisowjetische Propagandausstellung „Das Sowjetparadies” und hilft Hans Coppi mehrfach bei dem Versuch, ein defektes Funkgerät zu reparieren.
Nach der Enttarnung der Roten Kapelle wird Fritz Thiel am 16. September 1942 festgenommen, am 18. Januar 1943 vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 13. Mai 1943 in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Flugschrift der Roten Kapelle: „Die Sorge um Deutschlands Zukunft geht durch das Volk”, Februar 1942

Bundesarchiv R58/4105

Meldung über die Verbreitung von Klebezetteln gegen die Propaganda­ausstellung „Das Sowjetparadies” in der Nacht auf den 18. Mai 1942

Bundesarchiv R 58/204

Feldurteil des Reichskriegsgerichts gegen Heinz Strelow, Fritz Thiel und andere, 18. Januar 1943

Militärhistorisches Archiv, Prag Karton A, StPL (RKA) III

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