Wolfgang Thiess

30. Oktober 1911, Altenburg – 9. September 1943
Wolfgang Thiess

Wolfgang Thiess um 1941

Privatbesitz

Der Sohn eines Opernsängers ist zunächst Mitglied der Hitlerjugend, engagiert sich aber nach der Machtüber­nahme der Nationalsozialisten für den illegalen Kommu­munistischen Jugendverband Deutschlands. 1937 wird er erstmals festgenommen und verbüßt eine zweijährige Zuchthausstrafe wegen „Vorbereitung zum Hochverrat”.
Ab Herbst 1939 kommt er über Karl Böhme in Kontakt zu dem Diskussionskreis um Wilhelm Schürmann-Horster und dem Ehepaar von Brockdorff. Unter anderem mit Eugen Neutert und anfangs auch Hans Coppi versucht Thiess, eine neue kommunistische Widerstandsgruppe zu organisieren.
Für diese Gruppe vermittelt er Wohnungen für geheime Treffen. Zudem beteiligt er sich an der Her­stellung und Verbreitung illegaler Schriften, darunter auch solche der Roten Kapelle. Gleichzeitig unternimmt die Gruppe Ver­suche, kommunistische Betriebszellen aufzubauen.
Wolfgang Thiess wird am 21. Oktober 1942 festge­nommen. Er wird am 21. August 1943 vom „Volksgerichtshof” gemeinsam mit Wilhelm Schürmann-Horster und Eugen Neutert zum Tode verurteilt. Die drei Männer werden, obwohl ihre Gnadenverfahren noch nicht abgeschlossen sind, in der Nacht vom 9. auf den 10. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Plötzensee erhängt.

Dokumente

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Wilhelm Schürmann-Horster, Wolfgang Thiess und andere, 19. Mai 1943

Bundesarchiv R 3018/2

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Wilhelm Schürmann-Horster, Wolfgang Thiess und andere, 21. August 1943

Bundesarchiv R 3018/2

Gnadengesuch von Ruthild Hahne für Wolfgang Thiess, 27. August 1943

Bundesarchiv R 3018/2

Mitteilung über die Hinrichtung von Wolfgang Thiess, 9. September 1943

Bundesarchiv R 3018/2

Sterbeurkunde von Wolfgang Thiess vom 14. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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