Ferdinand Thomae

25. Dezember 1893, Saarbrücken – 31. Juli 1937
Ferdinand Thomae absolviert eine Banklehre und meldet sich mit Beginn des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger. Aufgrund von Erkrankungen und Unfällen wird er nicht an der Front eingesetzt, erstellt jedoch während seiner Tätigkeit gefälschte Auszeichnungen auf seinen Namen.
Nach Kriegsende ist er wieder in seinem Beruf tätig und führt zeitweilig im elterlichen Haus ein Immobilien- und Kommissionsgeschäft. Thomae, der sich der „Deutschen Front“ anschliesst, wird 1935 als Bürohilfsarbeiter im statistischen Amt der Stadt Saarbrücken angestellt. Seit dieser Zeit verfügt er über Kontakte zum französischen Nachrichtendienst und versorgt diesen mit militärischen Informationen wie Bewaffnung, Stärke und Lage von Rüstungsbetrieben und unternimmt in deren Auftrag Reisen nach Ludwigshafen, Mannheim und Karlsruhe.
Bei einer dieser Reisen wird Ferdinand Thomae Ende März 1936 festgenommen. Er wird am 19. März 1937 vom 3. Senat des „Volksgerichtshofs“ wegen „Landesverrats“ zum Tode verurteilt.
Nachdem sein Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens gescheitert ist, wird Ferdinand Thomae am 31. Juli 1937 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Ferdinand Thomae

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Ferdinand Thomae, 19. März 1937

Bundesarchiv R 3018/2981

Ablehnung einer Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Ferdinand Thomae, 24. Juli 1937

Bundesarchiv R 3018/2981

Ablehnung eines Gnadenerweises für Ferdinand Thomae, 21. Juli 1937

Bundesarchiv R 3018/2981

Bekanntmachung der Hinrichtung von Ferdinand Thomae, 31. Juli 1937

Bundesarchiv R 3018/2981

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