Alois Till
Erkennungsdienstliches Foto von Alois Till, 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-283-7
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen und Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren” wird Alois Till im September 1939 von einem früheren Legionärskamera­den für die Widerstandsorganisation Domaci Odboj (Heimatabwehr) geworben, die ihrer Erkennungszeichen wegen – eiserne Fingerringe sowie 10- und 20-Heller-Stücke mit einem eingestanzten Blitz zwischen den Löwenklauen – auch Fingerringgruppe genannt wird. Die Organisation bekennt sich zur tschechoslowakischen Exilregierung in London, stellt Flugschriften her und bereitet Sabotagehandlungen vor. Bis zu seiner Festnah­me Ende Februar 1942 wirbt Alois Till neue Mitglieder, verbreitet Flugschriften und steht in engem Kontakt zum Leiter.
Am 20. Juli 1943 verurteilt der „Volksgerichtshof” ihn zu­sammen mit Josef Broul, Jan Švarc und František Rožá­nek wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode. Der verheiratete Familienvater wird am 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Švarc und andere vom 30. Mai 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-283-9
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Švarc und andere vom 20. Juli 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-283-9
Sterbeurkunde für Alois Till vom 16. September 1943
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung
Bericht über die vom 7. bis 10. September 1943 im Strafgefängnis Plötzensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943
Bundesarchiv R 3001/25019