Alois Till

13. Februar 1894, Neu Titschein (Nový Jičín) – 8. September 1943
Alois Till

Erkennungsdienstliches Foto von Alois Till, 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-283-7

Alois Till wird am 13. Februar 1894 in Neu Titschein (Nový Jičín) geboren und arbeitet zuletzt als Schuldiener bei der Volksschule in Prag XI.
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen und Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren” wird Alois Till im September 1939 von einem früheren Legionärskamera­den für die Widerstandsorganisation Domaci Odboj (Heimat­abwehr) geworben, die ihrer Erkennungszei­chen we­gen – eiserne Finger­ringe sowie 10- und 20-Heller-Stücke mit einem eingestanzten Blitz zwischen den Löwenklau­en – auch Fingerringgruppe genannt wird. Die Orga­nisation bekennt sich zur tschechoslowa­kischen Exilre­gierung in London, stellt Flugschriften her und bereitet Sabotage­handlun­gen vor. Bis zu seiner Festnah­me Ende Februar 1942 wirbt Alois Till neue Mitglieder, verbreitet Flugschrif­ten und steht in engem Kontakt zum Leiter.
Am 20. Juli 1943 verurteilt der „Volksgerichtshof” ihn zu­sammen mit Josef Broul, Jan Švarc und František Rožá­nek wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode. Der verheiratete Familienvater wird am 8. Septem­ber 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Švarc und andere vom 30. Mai 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-283-9

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Švarc und andere vom 20. Juli 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-283-9

Sterbeurkunde für Alois Till vom 16. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Bericht über die vom 7. bis 10. Septem­ber 1943 im Strafgefängnis Plötzensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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