Josef Tippelt

30. August 1908, Marschendorf (Horní Maršov) – 4. März 1943
Josef Tippelt

Josef Tippelt

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Josef Tippelt wird am 30. August 1908 in Marschendorf (Horní Maršov) geboren. Der überzeugte Katholik ist nach seiner Lehrerausbildung als Fachlehrer an verschie­denen deutschsprachigen Schulen im tschechisch-deutschen Grenzgebiet tätig.
Er engagiert sich im katholischen Gesellenver­ein, der späteren Kolping-Bewegung, ist eine Zeit lang Mitglied der Deutschen Christlich-Sozialen Volkspartei, die die junge tschechoslowakische Republik bejaht, und tritt aktiv den Bestrebungen der Sudetendeutschen Partei (SdP) unter Konrad Henlein entgegen, die den „An­schluss” an das Deutsche Reich erreichen will. Josef Tippelt hat auch Kontakt zum tschechi­schen militäri­schen Nachrichtendienst und informiert diesen über Aufbau und Bewaffnung der SA, SS und des „Reichs­arbeitsdienstes” sowie über die Anwesenheit deutscher Truppen im tschechisch-deutschen Grenz­gebiet.
Josef Tippelt wird festgenommen, am 22. Oktober 1942 vom 3. Senat des „Volksgerichtshofs” wegen „Landesver­rats” zum Tode verurteilt und am 4. März 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Josef Tippelt

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs“ gegen Josef Tippelt vom 13. Juni 1942

Bundesarchiv R 3017/35461

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Josef Tippelt vom 22. Oktober 1942

Bundesarchiv R 3017/15503

Gnadengesuch von Marie und Rudolf Tippelt für ihren Sohn Josef mit Abschrift, 12. Januar 1943

Bundesarchiv R 3017/35461

Berlin-Plötzensee, den 6. März 1943
Josef Tippelt

An Herrn Reichsjustizminister in Berlin.

Nach Kenntnisnahme des abschlägigen Entscheides meines Gnadengesuches bitte ich höflichst, meinetwegen meinem Schwager, wie dessen Familie keine beruflichen Schwierigkeiten machen zu wollen.
Ich bitte höflichst, diesem meinem letzten Wunsche gütigst zu willfahren

Mit dem Ausdruck vorzüglichster Hochachtung

Josef Tippelt.




Letzter Wunsch von Josef Tippelt an den Reichsjustizminister vom 6. März 1943

Bundesarchiv R 3017/35461

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