Josef Tippelt
Er engagiert sich im katholischen Gesellenverein, der späteren Kolping-Bewegung, ist eine Zeit lang Mitglied der Deutschen Christlich-Sozialen Volkspartei, die die junge tschechoslowakische Republik bejaht, und tritt aktiv den Bestrebungen der Sudetendeutschen Partei (SdP) unter Konrad Henlein entgegen, die den „Anschluss” an das Deutsche Reich erreichen will. Josef Tippelt hat auch Kontakt zum tschechischen militärischen Nachrichtendienst und informiert diesen über Aufbau und Bewaffnung der SA, SS und des „Reichsarbeitsdienstes” sowie über die Anwesenheit deutscher Truppen im tschechisch-deutschen Grenzgebiet.
Josef Tippelt wird festgenommen, am 22. Oktober 1942 vom 3. Senat des „Volksgerichtshofs” wegen „Landesver­rats” zum Tode verurteilt und am 4. März 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Josef Tippelt
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs“ gegen Josef Tippelt vom 13. Juni 1942
Bundesarchiv R 3017/35461
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Josef Tippelt vom 22. Oktober 1942
Bundesarchiv R 3017/15503
Gnadengesuch von Marie und Rudolf Tippelt für ihren Sohn Josef mit Abschrift, 12. Januar 1943
Bundesarchiv R 3017/35461
Josef Tippelt
An Herrn Reichsjustizminister in Berlin.
Nach Kenntnisnahme des abschlägigen Entscheides meines Gnadengesuches bitte ich höflichst, meinetwegen meinem Schwager, wie dessen Familie keine beruflichen Schwierigkeiten machen zu wollen.
Ich bitte höflichst, diesem meinem letzten Wunsche gütigst zu willfahren
Mit dem Ausdruck vorzüglichster Hochachtung
Josef Tippelt.
Letzter Wunsch von Josef Tippelt an den Reichsjustizminister vom 6. März 1943
Bundesarchiv R 3017/35461