Erhard Tohmfor

10. Februar 1909, Berlin – 13. Mai 1943
Erhard Tohmfor

Aufnahme von Dr.-Ing. Erhard Tohmfor mit unbekanntem Kind in Berlin-Dahlem, etwa Ende 1930er Jahre

Privatbesitz

Erhard Tohmfor kommt als Sohn eines Kaufmanns in Berlin zur Welt. 1920 zieht die Familie nach Weimar, wo sein Vater eine Großhandlung für Büromaterialien betreibt. Im März 1929 legt er am dortigen Wilhelm-Ernst-Gymnasium das Abitur ab.
In einem freigeistigen Schülerkreis des Pfadfinderbunds macht er Bekanntschaft mit antimilitaristischer und gesellschaftskritischer Literatur, außerdem spielt er ab 1926 in einer Jazzband.
1929 nimmt Erhard Tohmfor ein Studium der Chemie an der Technischen Hochschule Berlin auf, legt 1933 sein Examen ab und promoviert im Mai 1934. Ab 1935 ist er innerhalb der Entwicklungs­leitung der Loewe Opta AG tätig und zuletzt persönlicher Referent des Direktors. Im Juli 1935 heiratet er die Physikerin Gertrud Zimmermann.
Erhard Tohmfor ist mit dem Chemiker und Kollegen Hans Heinrich Kummerow befreundet, der Verbindungen zum sowjetischen Nachrichtendienst hat. Gemeinsam unternehmen sie ab 1941 Sabotagearbeiten an ihrem Arbeitsplatz. Sie verzögern Forschungen, steigern die Ausschussproduktion und betreiben Industriespionage.
Erhard Tohmfor wird Ende November 1942 festge­nommen, am 27. Januar 1943 vom 4. Senat des Reichs­kriegsgerichts zum Tode verurteilt und am 13. Mai 1943 in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Aktenvermerk des Senatspräsidents des Reichskriegsgerichts Kraell über Urteilsvollstreckungen gegen Angehörige der Roten Kapelle vom 7. April 1943

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Mitteilung des Oberreichskriegsanwalts an Alma Tohmfor über die Hinrichtung von Erhard Tohmfor vom 18. Mai 1943

Privatbesitz

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