Jan Toman

11. März 1888, Prag – 23. März 1943
Jan Toman

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Jan Toman, 1940

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-221-1

Jan Toman wird am 11. März 1888 in Prag geboren und gerät im Dezember 1914 als Angehöriger der österrei­chisch-ungarischen Armee in serbische Kriegsgefangen­schaft, während der er 1918 in die Tschechoslowakische Legion eintritt. Nach Kriegsende bleibt er im tschecho­slowakischen Heeresdienst und wird 1938 zum Major beför­dert. Nach der Errichtung des „Protektorats Böh­men und Mähren” im Frühjahr 1939 ist er an der Auflö­sung der in Pilsen liegenden Division beteiligt, bevor er im Herbst 1939 in den Ruhestand tritt.
Toman wird im Mai 1939 für das Kreiskommando Pilsen der Obrana Národa (ON – Verteidigung der Nation) als Waffen- und Materialoffizier angeworben. Die Orga­nisation tschechoslowakischer Offiziere, die sich nach der Errichtung des „Protektorats” gebildet hat, versucht unter deutscher Besatzung ein geheimes Heer aufzu­bauen. Dem Waffenoffizier des in Prag operierenden Landeskommandos der ON erstattet er Bericht über die sich im Kreis Pilsen befindlichen Waffen, Munitions- und Sprengstoffbe­stände sowie Pulvervorräte. Im Herbst 1939 übergibt er diesem auch eine Aufzeichnung über die sich im Rüstungsbetrieb der Škoda-Werke befindliche Anzahl von Geschützen sowie über Munitionsbestände.
Nach seiner Festnahme am 6. Februar 1940 wird Jan Toman am 29. Oktober 1942 vom 1. Senat des „Volksge­richtshofs” zusammen mit weiteren Angeklagten wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” und „Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt. Alle dreizehn zum Tode Verurteilten werden am 23. März 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Jan Toman

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Toman und weitere Angeklagte vom 29. Oktober 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-220-2

Bekanntmachung der Vollstreckung des Urteils gegen Jan Toman und weitere Personen vom 23. März 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-221-17

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