Jan Tomáško

5. Mai 1900, Schlesisch Ostrau (Slezská Ostrava) – 4. Mai 1943
Jan Tomáško

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Jan Tomáško, 1941

Militärhistorisches Archiv, Prag Deutsche Gerichtsakten – Widerstand in ČSR 1939–1945, k./K. 43, inv. č./Inv. Nr. 323

Jan Tomáško wird am 5. Mai 1900 in Schlesisch Ostrau geboren, tritt 1926 in den Kommunistischen Jugendver­band ein und wird kurz darauf hauptamtlicher Ange­stellter des kommunistischen Kreis­sekretariats. Ab 1928 ist der Bergarbeiter Kreisvertrauensmann bei der Landes­leitung in Brünn und schließlich Mitglied der Zentrallei­tung des Kommunistischen Jugendverbands. Nach seinem Eintritt in die Kommunistische Partei der Tsche­choslowakei (Komunistická strana Československa, kurz: KSČ) im Jahr 1929 steigt der Funktionär vom Hilfssekre­tär zum Bezirksleiter auf und wird im Jahr 1932 Instruk­teur der Organisationsabteilung der Prager Parteizentral­verwaltung.
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht und der Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren” wird die KSČ 1938 zerschlagen und verboten. Tomáško ist am Neuaufbau der kommunis­tischen Parteiorganisation im Kreis Kladno beteiligt. Er besetzt verschiedene Funktio­närsposten auf Kreisebene der Partei mit Männern und Frauen, die neue Mitglieder anwerben, Mitgliedsbeiträge erhe­ben sollen und an der Verbreitung des von der Zen­tralleitung stammenden Flugschriftenmaterials beteiligt sind. Ab Oktober 1939 ist Tomáško verantwortlich für die zentrale Herstellung verschiedener illegaler Druckschrif­ten mit Auflagen von je mehreren Tausend Stück.
Nach der Festnahme eines ihm bekannten Funktionärs im Mai 1940 beschafft er sich falsche Papiere und nimmt eine Arbeit bei den Talsperrenbauten in Stechowitz an, wo er im Januar 1941 fest­genom­men wird.
Jan Tomáško wird am 12. Dezember 1942 vom 1. Senat des „Volksgerichtshofs” wegen „Vorbereitung zum Hoch­verrat” zum Tode verurteilt und am 4. Mai 1943 im Straf­gefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anklage des „Volksgerichtshof” gegen Jan Tomáško vom 9. September 1942

Militärhistorisches Archiv, Prag Deutsche Gerichtsakten – Widerstand in ČSR 1939–1945, k./K. 43, inv. č./Inv. Nr. 323

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Tomáško vom 12. Dezember 1942

Militärhistorisches Archiv, Prag Deutsche Gerichtsakten – Widerstand in ČSR 1939–1945, k./K. 43, inv. č./Inv. Nr. 323

Ablehnung des Gnadenerweises für Jan Tomáško durch den Reichsminister der Justiz vom 22. April 1943

Militärhistorisches Archiv, Prag Deutsche Gerichtsakten – Widerstand in ČSR 1939–1945, k./K. 43, inv. č./Inv. Nr. 323

Bekanntmachung der Hinrichtung von Jan Tomáško vom 4. Mai 1943

Privatbesitz

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