Georg Tometzki

18. April 1908, Janow/Kattowitz – 19. Februar 1942
Georg Tometzki wird am 18. April 1908 in Janow im Bezirk Kattowitz geboren. Er besucht die Volks- und Handelsschule, dient im polnischen Heer und erreicht den Dienstgrad eines Unterfähnrichs. Danach ist er bei der Postsparkasse in Kattowitz angestellt. Tometzki stammt aus einer deutschen Familie und lässt sich nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen mit seiner Frau in die deutsche Volksliste eintragen.
Zwischen Juni und Dezember 1940 arbeitet er für die deutsche Sicherheitspolizei und den Sicherheitsdienst in Krakau und ist anschließend Kassierer bei der Haupttreu­handstelle Ost in Bendsburg, die beschlagnahmten pol­nischen und jüdischen Besitz verwaltet.
Im November 1939 erfährt er über einen Bekannten von einer gegen die NS-Besatzung gerichteten Geheimorga­nisation, der er sich anschließt. Er trifft sich mit verschie­denen Funktionären der Organisation und hört in seiner Wohnung regelmäßig Rundfunknachrichten französi­scher und englische Sender und gibt die Informationen in seinem Bekannten- und Kollegenkreis weiter.
In der Nacht vom 26. auf den 27. Juli 1941 legt Tometzki im Gebäude der Haupttreuhandstelle Ost ein Feuer, bei dem wichtiges Aktenmaterial zerstört wird.
Er wird noch am 27. Juli 1941 festgenommen und am 28. November 1941 wegen „vorsätzlicher Brandstiftung unter Schädigung der Widerstandskraft des deutschen Vol­kes”, „landesverräterischer Begünstigung des Feindes” und „Vorbereitung zum Hochverrat” vom 2. Senat des „Volks­gerichtshofs” zum Tode verurteilt.
Georg Tometzki wird am 19. Februar 1942 im Strafge­fängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Georg Tometzki

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Haftbefehl für Georg Tometzki vom 16. September 1941

Bundesarchiv R 3017/15536

Anklage gegen Georg Tometzki vom 15. Oktober 1941

Bundesarchiv R 3017/15536

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Georg Tometzki vom 28. November 1941

Bundesarchiv R 3017/15536

Bekanntmachung der Hinrichtung von Georg Tometzki vom 19. Februar 1942

Bundesarchiv R 3017/15536

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