Pelagia Trocha
Zusammen mit einigen anderen Bewohnerinnen und Bewohnern von Glinki, wie Alexander Nowacki, seiner Ehefrau Johanna, Therese Zuchowski und dem Land­arbeiter Johann Litwicki, hilft sie Anfang März 1941 zwei aus deutscher Kriegsgefangenschaft entflohenen Briten. Sie geben diesen Zivilkleidung und Lebensmittel und helfen ihnen bei ihrer weiteren Flucht.
Pelagia Trocha wird am 31. Juli 1941 verhaftet, am 14. Januar 1942 vom „Volksgerichtshof” wegen „Feind­begünstigung” zum Tode verurteilt und am 10. April 1942 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte von Pelagia Trocha
Landesarchiv Berlin A Rep. 369 Kartei
Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Pelagia Trocha u.a. vom 24. Oktober 1941
Bundesarchiv R 3017/38661
Todesurteil des „Volksgerichtshofs” gegen Pelagia Trocha u.a. vom 14. Januar 1942
Bundesarchiv R 3017/38661
Betrifft: Gnadengesuch der zum Tode verurteileten Frau Pelagia Trocha
(Abteilung 2L148.41)
Am 14.1.1942 bin ich zum Tode wegen Landesverrats verurteilt worden.
Ich bitte die Todesstrafe in eine Zuchthausstrafe umzuwandeln.
Gründe: 1) Ich bitte mein hohes Alter von 67 Jahren zu berücksichtigen.
2) Ich habe nur aus Mitleid gehandelt und nicht gewußt, daß ich durch meine Tat einen Landesverrat beging.
3) Einer meiner Söhne ist [als] deutscher Soldat in Ludwigshafen Oppau eingezogen worüber ich stolz bin, daß mein Sohn für den Führer und sein Vaterland [dort] kämpf[t].
4) Meine Tochter Stella Lengowski hat als polnische Gefägnisbeamtin in Thorn 6 Deutsche Gefangene unter eigener Lebensgefahr aus dem polnischen Gefängnis befreit und außerdem sich der deutschen Gefangenen nach Kräften angenommen. Meine Tochter kann nähere Angaben machen.
Adresse Stella Lengowski Fliegerhorst Thorn Lohnstelle
Untertänigst Frau Pelagia Trocha
Handschriftliches Gnadengesuch von Pelagia Trocha vom 1. Februar 1942
Bundesarchiv R 3017/38661
Bekanntmachung der Hinrichtung von Pelagia Trocha, Aleksander Nowacki und Johann Litwicki vom 10. April 1942
Bundesarchiv R 3017/38661