Pawlo Tschinschenkow

15. Juli 1923, Sawadiwka (Kirowohrad/Kropywnyzkyj) – 10. September 1943
Pawlo Tschinschenkow

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Pawlo Tschinschenkow, 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 2121/2

Der 20-jährige Pawlo Tschinschenko ist im August 1943 als Zwangsarbeiter bei der Deutschen Kabelwerke AG in Berlin eingesetzt und in einem Lager in Berlin-Lichtenberg untergebracht.
Als in der Nacht auf den 24. August 1943 das Verwaltungsgebäude der Firma bei einem Luftangriff getroffen wird, werden in den folgenden Tagen Pawlo Tschinschnko und Wassily Dagtjar gemeinsam mit weiteren „Zivilarbeitern” bei der Räumung des Gebäudes eingesetzt. Dabei sollen sie aus einem Geldschrank den Inhalt mehrerer Lohntüten entwendet haben. Am 7. September 1943 werden Pawlo Tschinschenko und Wassily Dagtjar vom Sondergericht III bei dem Landgericht Berlin auf der Grundlage der „Volks­schädlings­verord­nung” wegen „Plünderns” zum Tode verurteilt.
Nachdem der Reichsminister der Justiz am 10. September 1943 einen Gnadenerlass für die beiden Männer abgelehnt hat, wird die umgehende Vollstreckung der Todesstrafe angeordnet. Pawlo Tschinschenko und Wassily Dagtjar werden während der sogenannten Blutnächte noch am Abend des gleichen Tages im Strafgefängnis Berlin-Plötzen­see ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Pawlo Tschinschenkow

Landesarchiv Berlin A Rep. 369 Nr. 4411

Urteil des Sondergerichts III beim Landgericht Berlin gegen Pawlo Tschinschenkow, Wassily Dagtjar und weitere Angeklagte vom 7. September 1943

Bundesarchiv R 3001/142796

Ablehnung eines Gnadenerweises für Pawlo Tschinschneko und Wassily Dagtjar vom 10. September 1943

Bundesarchiv R 3001/142796

Mitteilung über die Hinrichtung von Wassily Dagtjar und Pawlo Tschin­schenkow vom 13. September 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 2121/1

Sterbeurkunde von Pawlo Tschinschenko vom 16. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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