Emil Uher

27. März 1903, Seestadtl (Ervěnice) – 7. September 1943
Emil Uher erlernt das Schlosserhandwerk und ist lange Zeit bei den Elektrizi­tätswerken in Seestadtl als Maschi­nist und Heizer tätig. Nach der An­nexion der Sudeten durch das Deutsche Reich übersie­delt er mit seiner Familie nach Prag und arbeitet ab 1939 als Maschi­nist und Turbinenwärter bei den Prager Stadt­werken. Er ist Mitglied des Metallarbeiterverbands sowie der Tsche­choslowakischen Kommunistischen Partei (KPČ).
Nach der Besetzung der böhmi­schen Länder durch die Wehrmacht wird er im Januar 1941 für die Mitarbeit in der illegalen KPČ geworben und baut ab April innerhalb der Straßenbahnerorga­nisation der Stadtwerke mehrere Betriebszellen auf. Zuletzt zählt die von Jaroslav Pospíšil geleitete Orga­nisation 149 Mit­glieder sowie etwa 400 Sympathi­santen.
Emil Uher wird am 14. Juli 1942 festgenommen und am 3. Juni 1943 vom „Volksgerichts­hof” zusammen mit Jaroslav Pospíšil, Václav Jiskra, Karel Popelka, Vojtěch Mašek und Josef Žerovnický wegen „Vorbereitung zum Hoch­verrat” zum Tode verurteilt. Alle sechs Männer werden in der Nacht vom 7. auf den 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Organigramm der Betriebszellen der Straßenbahner und Autobusschaffner der illegalen KPČ in Prag, um 1942

Bundesarchiv R 3017/13804, Bd. II

Urteil des „Volksgerichtshofs“ gegen Jaroslav Pospíšil und andere vom 3. Juni 1943

Bundesarchiv R 3017/13804, Bd. I

Sterbeurkunde von Emil Uher vom 10. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Mitteilung an das Reichsjustizminis­terium über die Vollstreckung der Urteile gegen Emil Uher und weitere Personen, 14. September 1943

Bundesarchiv R 3001/147425

Bericht über die vom 7. bis 10. Sep­tember 1943 im Strafgefängnis Plöt­zensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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