Stanislav Ullrich

7. August 1895, Prag – 20. Mai 1943
Stanislav Ullrich

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Stanislav Ullrich, 1940

Bundesarchiv R 3017/12712

Stanislav Ullrich tritt nach der Reifeprüfung 1914 als Einjährig-Freiwilliger in das österreichische Infanterie-Regiment 88 in Beraun ein, nimmt ab 1915 am Ersten Weltkrieg mit Auszeichnungen teil und kehrt Ende 1918 als Oberleutnant d. R. nach Prag zurück. 1919 wird er als solcher in das tschechoslowakische Heer übernommen und Berufsoffizier. Zuletzt ist er Referent bei der Pan­zerbrigade und nach deren Auflösung beim Verteidi­gungsministerium in der Panzerausbildungs­gruppe.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht wird der Stabskapitän a. D. im Juni 1939 von seinem früheren Vorgesetzten für die Obrana Ná­roda (ON – Verteidigung der Nati­on) geworben, einer nach der Errichtung des „Protektorats” enstandenen Militärorganisation, die eine Geheimarmee aufzubauen sucht mit dem Ziel, die tsche­choslowakische Republik wiederherzustellen. Er wird Bezirkskommandant von Milowitz, wirbt weitere Mitarbeiter, organisiert die Sammlung von Nachrichten­material und hält Kontakt zum Kreiskommando Jung­bunzlau.
Stanislav Ullrich wird am 22. Februar 1940 festgenom­men und am 6. März 1943 vom „Volksgerichtshof” zu­sammen mit Bohumil Matoušek wegen „Vor­bereitung zum Hochver­rat und landesverräterischer Feindbegüns­tigung” zum Tode verurteilt. Beide Männer werden am 20. Mai 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Militärische Auszeichnung von Stanislav Ullrich vom 12. Januar 1917

Bundesarchiv R 3017/12712

Haftbefehl gegen Stanislav Ullrich vom 30. April 1941

Bundesarchiv R 3017/12712

Urteil des „Volksgerichtshofs“ gegen Stanislav Ullrich und andere vom 6. März 1943

Bundesarchiv R 3017/12712

Niederschrift über die Vollstreckung des Todesurteils gegen Stanislav Ullrich vom 20. Mai 1943

Bundesarchiv R 3017/12712

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