Josef Ulrich
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht schließt er sich der nationalen Widerstandsbewegung an. Im Januar 1940 tritt der bei der Bahn angestellte Aktuardirektor Josef Livečka mit der Bitte an ihn heran, Erkundigungen über deutsche Wehrmachtstransporte einzuholen.
Josef Ulrich lehnt dies ab, erklärt sich jedoch Anfang Februar 1940 zum Kurierdienst entsprechender Berichte nach Prag zu Oberstleutnant a. D. Rudolf Feistmantl bereit. Dieser ist für die Organisation des Agenten des französischen Nachrichtendienstes Miloš Bondy senior tätig, die wiederum in engem Kontakt steht zur geheimen Militärorganisation Obrana Národa (ON – Verteidigung der Nation). Josef Ulrich stellt auch testweise Ku­geln aus Pech und Karborundum für Sabotagehandlungen her.
Nach seiner Festnahme Ende April 1940 verurteilt ihn der 1. Senat des „Volksgerichtshofs” am 21. November 1942 zusammen mit Josef Livečka, Artur Schwarz und elf wei­teren Angeklagten wegen „Vorbereitung zum Hochver­rat” zum Tode.
Josef Ulrich wird am 16. Juni 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklageschrift des Oberreichsanwalts beim „Volksgerichtshof“ gegen Artur Schwarz und andere vom 15. Juni 1942
Bundesarchiv R 3017/14671
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Artur Schwarz und andere vom 21. November 1942
Bundesarchiv R 3017/14671