Josef Ulrich

14. April 1896, Holitz (Holice) – 16. Juni 1943
Josef Ulrich

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Josef Ulrich, 1940

Bundesarchiv R 3017/14671

Josef Ulrich ist Lokomotivführer bei der Böhmisch-Mäh­rischen Eisenbahngesellschaft. Während des Ersten Welt­kriegs gehört er der Tschechoslowakischen Legion an.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht schließt er sich der nationalen Widerstands­bewegung an. Im Januar 1940 tritt der bei der Bahn angestellte Aktuardirektor Josef Livečka mit der Bitte an ihn heran, Erkundigungen über deutsche Wehrmachts­transporte einzuholen.
Josef Ulrich lehnt dies ab, erklärt sich jedoch Anfang Februar 1940 zum Kurier­dienst entsprechender Berichte nach Prag zu Oberst­leutnant a. D. Rudolf Feistmantl bereit. Dieser ist für die Organisation des Agenten des französischen Nachrichtendienstes Miloš Bondy senior tätig, die wiederum in engem Kontakt steht zur geheim­en Militärorganisation Obrana Národa (ON – Ver­teidi­gung der Nation). Josef Ulrich stellt auch testweise Ku­geln aus Pech und Karborundum für Sabotage­handlung­en her.
Nach seiner Festnahme Ende April 1940 verurteilt ihn der 1. Senat des „Volksgerichtshofs” am 21. November 1942 zusammen mit Josef Livečka, Artur Schwarz und elf wei­teren Angeklagten wegen „Vorberei­tung zum Hochver­rat” zum Tode.
Josef Ulrich wird am 16. Juni 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift des Oberreichsanwalts beim „Volksgerichtshof“ gegen Artur Schwarz und andere vom 15. Juni 1942

Bundesarchiv R 3017/14671

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Artur Schwarz und andere vom 21. November 1942

Bundesarchiv R 3017/14671

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