Antonín Urban

31. März 1888, Seltschanek (Sedlčánky) – 16. Juni 1943
Antonín Urban

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Antonín Urban, 1940

Bundesarchiv R 3017/14671

Antonín Urban ist bei einer Landes­behörde in Prag tätig. Während des Ersten Welt­kriegs gehört er der Tschecho­slowakischen Legion an.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht schließt er sich der natio­nalen Widerstands­bewegung an und wird Teil der Widerstands­gruppe um Artur Schwarz. Diese hat über den Agenten des franzö­sischen Nachrichtendienstes Miloš Bondy senior Kon­takte zu der geheimen Militärorganisation Obrana Ná­roda (ON – Ver­teidigung der Nation) und organisiert unter anderem den Transfer früherer Legionäre in die sich for­mierende Exil­armee im Ausland.
Nach der Verordnung vom 1. August 1939, die „Protek­toratsangehörigen” die Abga­be sämtlicher Waffen vor­schreibt, versteckt er die Waffen von Artur Schwarz unter einer Eisenbahnun­terführung. Er ist auch einge­weiht in Sabotagepläne, eine größere gesamt­staatliche Aktion ist vorgesehen für den August 1940.
Ende April 1940 wird Antonín Urban festgenommen. Er wird am 21. Novem­ber 1942 vom 1. Senat des „Volks­gerichtshofs” zusammen mit Artur Schwarz und zwölf weiteren Angeklagten we­gen „Vorberei­tung zum Hoch­verrat” zum Tode verur­teilt. Antonín Urban wird am 16. Juni 1943 in Berlin-Plötzen­see ermordet.

Dokumente

Anklageschrift des Oberreichsanwalts beim „Volksgerichtshof“ gegen Artur Schwarz und andere vom 15. Juni 1942

Bundesarchiv R 3017/14671

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Artur Schwarz und andere vom 21. November 1942

Bundesarchiv R 3017/14671

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