Josef Urban

11. Februar 1894, Pilsen (Plzeň) – 18. Juni 1943
Josef Urban

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Josef Urban, 1940

Bundesarchiv R 3017/15515

Der Sohn eines Steinmetz erlernt nach der Volks­schule das Schlosserhandwerk und betreibt nach dem Ersten Weltkrieg eine eigene Schlosserei in Rokitzan (Rokycany), wo er mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen lebt. Seit 1931 gehört der Kommunistischen Partei der Tschecho­slowakei (KPČ) an.
Ab März 1939 – nach dem Verbot der KPČ und dem Ein­marsch deutscher Truppen – setzt sich Josef Urban auf Veranlas­sung von František Černý im Rahmen der Roten Hilfe für Angehörige festgenommener oder ermordeter Funk­tionäre ein und führt Spendensammlungen durch.
Im September 1939 erfährt er von Josef Tomášek, dass die KPČ illegal weiterarbeitet und wird einer der drei Ortsgrup­penleiter in Rokitzan. Bis Februar 1940 wirbt er weitere Genossen, nimmt an Zusammenkünften teil und verbreitet diverse Flugschriften weiter.
Nach seiner Festnahme Anfang September 1940 verur­teilt der „Volksge­richtshof” ihn am 19. Februar 1943 zu­sammen mit Josef Tomášek, Josef Niedermeier und František Černý wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode. Alle vier werden am 18. Juni 1943 in Plötz­ensee ermordet.

Dokumente

Organigramm der Widerstands­organisation der Kommunistischen Partei der Tschechoslo­wakei (KPČ) im Bezirk Rokitzan (Rokycany), um 1941

Bundesarchiv R 3017/15515

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Josef Tomášek und andere vom 19. Februar 1943

Bundesarchiv R 3017/15515

Bescheid an den Reichsjustizminister über die Vollstreckung der Todesstrafe gegen Josef Urban und andere, 21. Juni 1943

Militärhistorisches Archiv, Prag Deutsche Gerichtsakten – Widerstand in ČSR 1939–1945, k./K. 44, inv. č./Inv. Nr. 336

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