Alexander Vaňous
Erkennungsdienstliche Aufnahme der Gestapo von Alexander Vaňous
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-460-10
Um die Jahreswende 1940/41 fasst Alexander Vaňous mit seinem langjährigen Freund Václav Dědek den Ent­schluss, in die Sowjetunion auszuwandern. Den Männern wird bei einem Besuch des sowjetischen Generalkonsu­lats in Prag die sowjetische Staatsangehörigkeit in Aus­sicht gestellt, wenn sie sich dafür im Gegenzug für eine nachrichtendienstliche Tätigkeit entscheiden. Beide erklären sich im Februar 1941 dazu bereit und bilden zusammen mit Jindřich Vosynek die Spionagegruppe „Voloda”. Sie bringen in der Folgezeit Informationen über die Stimmung in der Bevölkerung, verschiedene Einquar­tierungen von deutschen Truppenteilen, die Aufstellung der Flak-Verbände und alle durch Böhmisch-Trübau laufenden Truppen- und Kriegsmaterialtransporte der deutschen Wehrmacht in Erfahrung.
Alexander Vaňous, Václav Dědek und weitere in den Fall verwickelte Männer werden im November 1941 festge­nommen und vom 5. Senat des „Volksgerichtshofs” am 6. Mai 1943 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Alle acht zum Tode Verurteilten werden während der sogenannten Blutnächte am 8. September 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte von Alexander Vaňous
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Alexander Vaňous vom 12. März 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-460-7
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Alexander Vaňous vom 6. Mai 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-460-7
Gnadengesuch und Übersetzung des Gnadengesuchs von Alexander Vaňous vom 7. Juni 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-460-10
Sterbeurkunde von Alexander Vaňous vom 16. September 1943
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung