Hugo Vávra
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht und dem Einzug deutscher Truppen wird er von Ende März 1939 bis Anfang Mai 1939 in „Schutzhaft” genommen. Nach seiner Freilassung schließt sich Hugo Vávra der geheimen Militärorganisation Obrana Národa (ON – Verteidigung der Nation) an, die auf die Wiedererrichtung der Tschechoslowakei zielt. Er übermittelt von František Svabík, der in der Prager Gestapoleitstelle tätig ist, erhaltene Informationen über Strukturen und V-Männer weiter an Karel Jaroš, der wiederum mit dem Oberstleutnant a. D. Josef Balabán in enger Verbindung steht.
Am 8. April 1940 wird der verheiratete Familienvater erneut festgenommen. Zusammen mit František Svabík, Karel Jaroš und sechs weiteren Angeklagten vereurteilt der „Volksgerichtshof” ihn am 12. Juni 1942 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und landesverräterischer Feinbegünstigung” zum Tode. Hugo Vávra wird am 18. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Hugo Vávra
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Karel Jaroš und andere vom 14. Januar 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-352-2
Brief von Hugo Vávra an seine Ehefrau Marie aus dem Untersuchungsgefängnis Moabit vom 2. März 1942 mit auszugsweiser Übersetzung
Bundesarchiv R 3017/11109, Bd. II
Urteilstenor des „Volksgerichtshofs” gegen Karel Jaroš und andere vom 12. Juni 1942
Bundesarchiv R 3017/11109, Bd. IV
Bekanntmachung der Hinrichtung von Hugo Vávra und anderen, plakatiert am 30. Dezember 1942 in Prag
Bundesarchiv R 3017/11109, Bd. IV