Jan Vlachý
Vlachý übernimmt im Frühsommer 1939 auf die Bitte eines Bekannten hin für die Obrana Národa (ON – Verteidigung der Nation) das Kommando über den Kreis Pilsen. Die Organisation tschechoslowakischer Offiziere, die sich nach der Errichtung des „Protektorats” gebildet hat, ver­sucht unter deutscher Besatzung ein geheimes Heer aufzubauen. Als Kreiskommandeur wählt Vlachý bis Ende Juni 1939 drei aus seiner früheren Militärzeit bekannte Kommandeure für die ihm unterstellten Regimenter und einen Verbindungsoffizier aus. Seine Hauptaufgabe ist die Aufrechterhaltung der Verbindung zwischen dem Kreiskommando Pilsen und dem Landeskommando Böhmen.
Nach seiner Festnahme am 6. März 1940 wird Jan Vlachý am 29. Oktober 1942 vom 1. Senat des „Volksgerichts­hofs” zusammen mit weiteren Angeklagten wegen „Vor­bereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Alle dreizehn zum Tode Verurteilten werden am 23. März 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte von Jan Vlachý
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Haftbefehl des Ermittlungsrichters beim „Volksgerichtshof” gegen Jan Vlachý vom 13. November 1940
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-220-11
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Vlachý und weitere Angeklagte vom 29. Oktober 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-220-2
Gutachten des OKW zu den Tätigkeiten von Jan Vlachý vom 12. August 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-223-14
Bekanntmachung der Vollstreckung des Urteils gegen Jan Vlachý und weitere Personen vom 23. März 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 41-221-17