Jan Volek
Im April 1940 tritt der für den sowjetischen Geheimdienst arbeitende Vladislav Bobák an Volek heran und übergibt ihm einen gefälschten Brief seines Sohnes, in dem dieser seinen Vater bittet, dem Überbringer des Schreibens be­hilflich zu sein. Volek willigt daraufhin ein, für den Agen­ten Ausspähaufträge auszuführen und trifft sich etwa zwei- bis dreimal im Monat zur Übergabe von Berichten mit Bobák. In seinen über 25 Berichten sammelt er Beo­bachtungen über deutsche wirtschaftliche Maßnahmen im „Protektorat”, vor allem aber über Stärke und Anzahl der Einheiten der Wehrmacht und deutsche Truppen- und Kriegsmaterialtransporte.
Jan Volek wird am 15. März 1941 festgenommen und zusammen mit weiteren Angeklagten am 12. November 1942 vom 1. Senat des „Volksgerichtshofs” wegen „Vor­bereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Alle zehn zum Tode Verurteilten werden am 12. Juli 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte von Jan Volek
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Volek vom 31. Juli 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-467-2
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Volek vom 12. November 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-467-2
Gnadengesuch der Eltern von Jan Volek vom 14. Januar 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-467-11
Ablehnung des Gnadenerweises für Jan Volek durch die Gestapo vom 28. Dezem­ber 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-467-2