Jan Voleský
Anfang 1944 schließt er sich einer Gruppe Tschechen an, die in Berlin von Januar bis Mai 1944 zahlreiche nächtliche Einbrüche in Lebensmittel- und Bekleidungsgeschäften begeht und die Ware zu hohen Preisen weiter­veräußert.
Am 30. September 1944 verurteilt das Sondergericht II bei dem Landgericht Berlin ihn auf Basis der kurz nach Kriegsbeginn erlassenen „Volksschädlingsverordnung” wegen „fortgesetzten Kriegswirtschaftsverbrechen zugleich mit schwerem Diebstahl” zusammen mit sechs weiteren Angeklagten zum Tode. Alle sieben jungen Männer werden am 20. Oktober 1944 in Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Jan Voleský
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
An die Kanzlei des Führers,
Abtlg. Gnadengesuche
Berlin W. 9 - Voßstr. 4
Am 30. September 1944 wurde mein Sohn Johann Woleski vom Sondergericht II zum Tode verurteilt. Ich selbst bekam in selbiger Angelegenheit 2 Jahre Gefängnis.
Eine Mutter bittet von ganzem Herzen um das Leben ihres Sohnes. Ich bin eine schwerkranke Frau, habe schon 6 Operationen hinter mir und muß noch zweimal operiert werden. Ich stehe vollstendig allein, da sich mein Mann nicht um mich kümmert. Mein Sohn ist meine Stütze, ich kann meiner Krankheit wegen eine Arbeit nicht annehmen.
In meiner großen Herzensnot bitte ich noch einmal von ganzem Herzen, mir meinen einzigen Sohn zu lassen und ihn zu begnadigen.
Vlasta Kovariková
Gnadengesuch von Vlasta Kovaříková für ihren Sohn Jan Voleský aus dem Untersuchungsgefängnis Alt-Moabit vom 1. Oktober 1944
Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 1752/10
Anordnung zur Vollstreckung der Todesstrafe gegen Jan Voleský und andere vom 12. Oktober 1944
Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 1752
Mitteilung über die Hinrichtung von Jan Voleský vom 20. Oktober 1944
Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 1752