Jan Vycpálek

29. November 1905, Tábor – 8. September 1943
Jan Vycpálek

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Jan Vycpálek, 1941

Bundesarchiv R 3001/147069

Jan Vycpálek lässt sich nach der Schulzeit zum Elektro­techniker und anschließend in der tschechoslowakisch­en Luftwaffe zum Piloten ausbilden. Nach einigen Jahren in der Armee lässt er sich im mährischen Zlín nieder.
Nach der Besetzung seines Landes durch die Wehrmacht und der Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mäh­ren” begibt er sich im August 1939 nach Polen, um dort ange­sichts des bereits erwarteten Kriegs in die Tsche­chische Legion einzutreten. Nach dem deutschen Über­fall auf Polen versucht er über Rumänien nach Frank­reich zu ge­langen, gerät jedoch in sowjetische Kriegsgefan­genschaft. Hier erklärt er sich bereit, für den sowje­tischen militärischen Nachrichtendienst zu arbeiten. Nach einer mehrwöchigen nachrichten­dienstlichen Aus­bildung in Moskau übermittelt er aus Prag Informationen über deutsche Truppenbe­wegungen und Rüstungspläne an die Sowjetunion.
Nach seiner Festnahme im Frühjahr 1941 wird er am 29. April 1943 vom „Volksgerichtshof” mit fünf weiteren Angeklagten wegen „Vorbereitung zum Hoch­verrat, Lan­desverrat und Feindbegünstigung” zum Tode verur­teilt.
Jan Vycpálek wird am 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötz­ensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Jan Vycpálek

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Vycpálek und andere vom 17. Februar 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-464-4

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Vycpálek und andere vom 29. April 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-464-4

Sterbeurkunde von Jan Vycpálek vom 14. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Fernschreiben des Oberreichsanwalts zur Vollstreckung der Urteile gegen Jan Vycpálek und weitere Personen

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-464-10

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