Jan Vycpálek
Nach der Besetzung seines Landes durch die Wehrmacht und der Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren” begibt er sich im August 1939 nach Polen, um dort angesichts des bereits erwarteten Kriegs in die Tschechische Legion einzutreten. Nach dem deutschen Überfall auf Polen versucht er über Rumänien nach Frankreich zu gelangen, gerät jedoch in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Hier erklärt er sich bereit, für den sowjetischen militärischen Nachrichtendienst zu arbeiten. Nach einer mehrwöchigen nachrichtendienstlichen Ausbildung in Moskau übermittelt er aus Prag Informationen über deutsche Truppenbewegungen und Rüstungspläne an die Sowjetunion.
Nach seiner Festnahme im Frühjahr 1941 wird er am 29. April 1943 vom „Volksgerichtshof” mit fünf weiteren Angeklagten wegen „Vorbereitung zum Hochverrat, Landesverrat und Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt.
Jan Vycpálek wird am 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Jan Vycpálek
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Vycpálek und andere vom 17. Februar 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-464-4
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Vycpálek und andere vom 29. April 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-464-4
Sterbeurkunde von Jan Vycpálek vom 14. September 1943
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung
Fernschreiben des Oberreichsanwalts zur Vollstreckung der Urteile gegen Jan Vycpálek und weitere Personen
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-464-10