Edmund Wagner

16. November 1917, Wien – 21. April 1943
Edmund Wagner

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Edmund Wagner

Bundesarchiv R 3017/24816

Nach Volks- und Berufsschule und einer Lehre als Elektro­mechaniker findet Edmund Wagner nach längerer Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung in den Siemens- und Schuckertwerken in Wien. Er engagiert sich in der „Roten Hilfe” und wird nach den Februarkämpfen der Wiener Arbeiterschaft 1934 drei Monate in Haft genommen. Wagner wird Mitglied der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und ist bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht im Herbst 1940 am Aufbau illegaler KPÖ-Gruppen in Wien-Floridsdorf beteiligt.
Er wird am 6. März 1942 bei seinem Truppenteil festge­nommen, am 4. November 1942 vom 5. Senat des „Volks­gerichtshofs” wegen „Vorbereitung zum Hochver­rat” zum Tode verurteilt und am 21. April 1943 in Plötzen­see ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Edmund Wagner

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Gnadengesuch des Verteidigers und der Mutter Edmund Wagners aus dem November 1942

Bundesarchiv R 3017/24818

Wagner Edmund
Berlin-Plötzensee, den 21. April 1942

Meine liebe Anni!

Habe Deinen lieben Brief mit
Dank und Freude erhalten muß
Dir allerdings die traurige Mitteilung
machen das ich in der Armesünder-
zelle bin und noch heute um 19 (Uhr)
hingerichtet werden soll.
(Geschwärzte Passage) Ich
will nun Abschied nehmen und
Dir danken für alles Gute und Dich
Bitten das Du es leicht erträgst auch
ohne mich das Leben weiter zu
führen den(n) man lebt nur einmal
und man soll sein Leben nicht
selber wegwerfen meine letzte Bitte
lebe weiter auch ohne mir und
sei recht glücklich den auch für
Dich wird noch einmal eine
glückliche Zeit kommen
dann denke auch des öfteren an
mich sei aber nicht traurig.
Grüß mir Deine Eltern sowie Deine
Brüder Ihnen sowie Dir Danke
ich für alles Gute. Liebe Anni falls
ich Dir jemals etwas zu Leide
getan habe so Vergib mir das
nun schließe ich mit den besten
Grüßen und vielen Küssen

Dein Edmund

Abschiedsbrief von Edmund Wagner an seine Verlobte Anni Zimper vom 21. April 1942

Privatbesitz

Ablehnung des Gnadengesuchs für Edmund Wagner durch die Gestapo vom 20. November 1942

Bundesarchiv R 3017/24818

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