Otto Walitza

23. November 1901, Benisch (Horní Benešov) – 1. Juli 1943
Otto Walitza

Gestapoaufnahme von Otto Walitza

Bundesarchiv R 3001/147132

Otto Walitza absolviert nach dem Besuch der deutschen Volksschule im zu Österreich-Ungarn gehörigen Benisch eine Ausbildung als Friseur und dient zwischen 1921 und 1923 in der tschechischen Armee. 1928 geht er nach Deutschland und lernt in Ratibor seine spätere Verlobte Elisabeth Scheitza kennen, die als Büroangestellte in einer Rechtsanwalts­kanzlei tätig ist. 1931 eröffnet er sein eigenes Friseur­geschäft in Leobschütz, das er im folgenden Jahr jedoch aufgeben muss. 1933 macht er sich in Ratibor erneut als Friseur selbstständig.
Anfang 1933 beschließen Walitza und Scheitza, Kontakt zum tschechischen Geheimdienst aufzunehmen, dem sie Papiere über einen tschechischen Mittelsmann anbieten, der für die deutsche Abwehr gearbeitet hat. Diese hat Elisabeth Scheitza an ihrem Arbeitsplatz entwendet.
Im August 1935 wird Otto Walitza unter dem Verdacht des Landesverrats kurzzeitig festgenommen. Nach seiner Freilassung und der Trennung von Elisabeth Scheitza kehrt er Ende 1935 in die Tschechoslowkei zurück.
Am 21. Juni 1939 - die sudetendeutschen Gebiete sind nach dem Münchner Abkommen inzwischen dem Deutschen Reich angegliedert worden - wird er erneut in Haft genommen. Ihm wird vorgeworfen, zwischen 1933 und 1936 wiederholt Informationen gegen Bezahlung an den tschechischen Nachrichtendienst weitergegeben zu haben.
Am 27. Februar 1943 wird er vom „Volksgerichtshof” zum Tode verurteilt. Nachdem sein Gnadengesuch abgelehnt und ein Wiederaufnahmeantrag verworfen worden ist, wird er am 1. Juli 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Otto Walitza

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichtshofes” gegen Otto Walitza und Elisabeth Scheitza, 27. Februar 1943

Bundesarchiv R 3001/147132

Schreiben des „Reichsprotektors” in Böhmen und Mähren, der keine Einwände gegen die Vollstreckung der Todesstrafe erhebt, 3. Juni 1943

Bundesarchiv R 3001/147132

Ablehnung des Gnadengesuchs von Otto Walitza durch den Reichsminister der Justiz, 24. Juni 1943

Bundesarchiv R 3001/147132

Mitteilung über die Hinrichtung von Otto Walitza und Elisabeth Scheitza, 3. Juli 1943

Bundesarchiv R 3001/147132

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