Hermann Wehrle

26. Juli 1899, Nürnberg – 14. September 1944
Hermann Wehrle

Hermann Wehrle

Archiv des Erzbistums München und Freising AEM PD 3874

Hermann Wehrle wächst in Höchst am Main auf und legt 1917 ein Notabitur ab. Nach dem Einsatz im Ersten Weltkrieg beginnt er ein Theologiestudium, das er aber 1922 abbricht. Er promoviert stattdessen mit einer Arbeit zur Kulturgeschichtsschreibung. Wehrle arbeitet in der Folgezeit als freier Journalist.
Diese Tätigkeit findet 1933 ein jähes Ende, da Hermann Wehrle sich weigert, der Reichsschrifttumskammer beizutreten. Aus der darauffolgenden Anstellung als Lehrer wird er 1940 ohne Angabe von Gründen entlassen, woraufhin er in Augsburg sein Theologie­studium weiterführt und zwei Jahre später die Priesterweihe empfängt. Im Dezember 1942 wird er unter dem damaligen Kirchenrektor Alfred Delp Kaplan in München-Bogenhausen. Dort ist er der Beichtvater von Ludwig Freiherr von Leonrod.
Weil er im Dezember 1943 während der Beichte Leonrods Frage, ob die Nichtanzeige eines geplanten Tyrannenmords eine Sünde sei, verneint, wird er vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt. Er habe wissen müssen, so die Urteilsbegründung, dass mit dem „Tyrannen“ Hitler gemeint sein könne. Hermann Wehrle wird am 14. September 1944 in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Hermann Wehrle

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Hermann Wehrle vor dem „Volksgerichtshof”, 14. September 1944

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Todesurteil des „Volksgerichtshofs” gegen Nikolaus Graf von Üxküll-Gyllenband, Heinrich Graf zu Dohna, Hermann Wehrle und Michael Graf von Matuschka, 13. September 1944

Bundesarchiv R 3018/1094

Sterbeurkunde von Hermann Wehrle vom 16. September 1944

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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