Paul Weidenhaus

23. Juni 1897, Pola/Istrien – 3. April 1941
Im kroatischen Pola (Pula) als Sohn des österreichischen Feldmar­schalleutnants Hospodarz geboren, nimmt Paul später den Namen Weidenhaus an.
Nach dem Besuch der Marineakademie in Fiume tritt Paul Weidenhaus in die österreichische Kriegsmarine ein. Am Ersten Weltkrieg nimmt er als Fregattenleutnant teil.
Nach dem Krieg erwirbt er die österreichische Bundes­angehörigkeit, arbeitet in der Landwirtschaft und betätigt sich als Handelsschiffoffizier, kaufmännischer Ange­stellter, Handelsvertreter und Schriftsteller in Italien.
Seit 1928 engagiert er sich in verschiedenen Funktionen in der Heimwehr und nimmt Kontakt zu Jean Paul Genévrier auf, der über enge Verbindungen zum fran­zösischen Marinenachrichtendienst verfügt. Paul Weidenhaus reist in Genévriers Auftrag, und von ihm finanziert, zwischen 1935 und 1938 mehrmals nach Deutschland und beobachtet und analysiert als ehe­maliger Marine­offizier die deutsche Aufrüstung.
Wenige Tage nach der Besetzung Österreichs durch die Wehrmacht 1938 wird Paul Weidenhaus am 23. März in Wien festgenommen.
Der 2. Senat des „Volksgerichtshofs” verurteilt ihn am 1. Juli 1940 wegen „Landesverrats“ zum Tode, da er „Ausspähreisen nach Deutschland unternommen” habe, die „der Erlangung militärischer Geheimnisse” dienten.
Am 3. April 1941 wird Paul Weidenhaus in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Paul Weidenhaus

Landesarchiv Berlin A Rep. 369, Kartei

Urteilstenor des „Volksgerichtshofs” gegen Paul Weidenhaus und Jean Paul Genévrier vom 1. Juli 1940

Bundesarchiv R 3017/18226

Sterbeurkunde von Paul Weidenhaus vom 3. April 1941

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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