Jan Weil
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht und der Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren” im März 1939 wird er seiner jüdischen Herkunft wegen aus dem Postdienst entlassen. Jan Weil schließt sich einer Gruppe von Postbeamten an, die gegen das Besatzungsregime Widerstand leisten, und stellt Kontakte her zu Radiotelegrafisten sowie zu Postbeamten, die im Chiffrieren ausgebildet sind. Im Juli 1942 versteckt er in seiner Wohnung für zwei Wochen einen Bekannten vor der Gestapo.
Jan Weil wird am 17. Juli 1942 festgenommen und am 28. Mai 1943 vom „Volksgerichtshof” zusammen mit Bedřich Jetonický, Antonín Kulička, Ladislav Lukeš, Fer­dinand Malina und Josef Oliva wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Alle sechs Männer wer­den am 9. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefälschte allgemeine Bürger­legitimation von Jan Weil, ausgestellt auf den Namen seines Schwiegervaters František Rýzner
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-338-7
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Weil und weitere Personen vom 28. Mai 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-338-1
Gestapoaufnahme des Eingangs zum Versteck in Jan Weils Wohnung, 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-338-7
Mitteilung des Oberreichsanwalts beim „Volksgerichtshof” zur Vollstreckung des Urteils gegen Jan Weil vom 9. September 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-338-11
Sterbeurkunde von Jan Weil vom 14. September 1943
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung