Fritz Wenschauer

21. Dezember 1904, Hausdorf/Kreis Waldenburg (Jugowice) – 26. Juni 1942
Fritz Wenschauer

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Fritz Wenschauer, 1939

Bundesarchiv R 3018/8327

Fritz Wenschauer arbeitet nach dem Besuch der Volksschule in seiner niederschlesischen Heimat als Bergarbeiter. Er ist gewerkschaftlich im Verband der Bergarbeiter Deutschlands organisiert und gehört dem sozialdemokratischen Arbeiter-Radfahrerverein in Waldenburg sowie dem Spielmannszug des Reichs­banners Schwarz-Rot-Gold an.
Zwischen 1931 und 1934 ist Fritz Wenschauer arbeitslos und betreibt einen Hausierhandel bei dem er unter anderem aus der Tschechoslowakei geschmuggelte Waren verkauft. 1933 wird er von Zollbeamten festge­nommen und vom tschechischen Nachrichtendienst verhört. Dieser setzt ihn zunächst für Kurierdienste ein und verpflichtet ihn schließlich zur Mitarbeit.
In den folgenden Jahren erhält er mehrfach Aufträge, über deutsche Grenzbefestigungen, Rüstungsproduktion, und Truppenbewegungen zu berichten.
Im Sommer 1939 wird Fritz Wenschauer festgenommen und am 2. Februar 1940 unter dem Vorwurf angeklagt, zwischen 1936 und 1938 „landesverräterische Beziehungen” zu einem Agenten des tschechischen Nachrichtendienstes unterhalten zu haben. Nach der Auswertung tschechischer Akten werden in einer weiteren Anklage vom 31. Oktober 1941 die Vorwürfe gegen ihn erweitert.
Am 17. März 1942 wird Fritz Wenschauer vom 3. Senat des „Volksgerichtshofs” wegen „Landesverrats” zum Tode verurteilt. Er wird am 26. Juni 1942 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Fritz Wenschauer

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Anklageschrift von Fritz Wenschauer, 2. Februar 1940

Bundesarchiv R 3017/46018

Nachtragsanklageschrift von Fritz Wenschauer, 31. Oktober 1941

Bundesarchiv R 3017/36231

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Fritz Wenschauer, 17. März 1943

Bundesarchiv R 3018/8327

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