Jaring Woudstra
1919 heiratet er, 1923 lässt er sich in Duisburg nieder. Bis zu seiner Ausweisung aus Deutschland im Jahre 1928 ist er bei der Rheinschifffahrt beschäftigt. Nach seiner Rück­kehr in die Niederlande arbeitet er in Rotterdam, wird 1932 erwerbslos und lebt bis 1942 von Arbeitslosen­unterstützung.
1934 trifft er in Rotterdam den aus Deutschland emi­grierten SPD-Funktionär Ernst Schumacher aus Köln, der als Grenzsekretär der SOPADE tätig ist. Woudstra beginnt für Schumacher zu arbeiten und gewinnt andere nieder­ländische Schiffer für die Einschleusung von illegalen Druckschriften wie „Sozialistische Aktion” und „Neuer Vorwärts” nach Deutschland. Er organisiert zudem die Übersendung von Lebensmittelpaketen an Angehörige verhafteter SPD-Mitglieder.
Nach der Besetzung der Niederlande durch die Wehr­macht im Mai 1940 verstärkt Woudstra seine Aktivitäten und verbreitet auch die illegale Druckschrift „Vrijheid”, ein Organ der niederländischen Widerstandsbewegung.
Jaring Woudstra wird am 5. Januar 1942 festgenommen und am 12. März 1943 vom 2. Senat des „Volksgerichts­hofs” wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt.
Jaring Woudstra wird am 25. August 1943 im Strafge­fängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte von Jaring Woudstra
Landesarchiv Berlin A Rep. 369 Kartei
Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Jaring Woudstra vom 26. Januar 1943
Bundesarchiv R 3017/16231
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jaring Woudstra vom 12. März 1943
Bundesarchiv R 3017/16231
Gnadengesuch des Rechtsanwalts Hellmuth Boden für Jaring Woudstra vom 22. März 1943
Bundesarchiv R 3017/37239
Bescheid des Strafgefängnisses Plötzensee über die Hinrichtung von Jaring Woudstra vom 25. August 1943
Bundesarchiv R 3017/37240