Walter Wunderlich

20. November 1898, Breslau (Wrocław) – 23. Februar 1945
Walter Wunderlich

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Walter Wunderlich

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 3696/4

Walter Wunderlich beginnt nach der Volksschule eine Lehre als Mechaniker, die er mit der Gesellenprüfung abschließt. Er arbeitet anschließend in seinem Beruf und nimmt ab 1917 am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende ist Walter Wunderlich vor allem als selbständiger Vertreter tätig. Wiederholt wird er ab 1927 zu Haftstrafen wegen Betruges verurteilt. Nach längerer Arbeitslosigkeit ist er ab 1936 wieder in seinem Beruf als Mechaniker tätig. Im März 1944 wird er zur Wehrmacht eingezogen.
Wenige Monate später, im August 1944, wird Wunderlich erneut festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, seit dem Frühjahr 1943 gegen das Versprechen, Rundfunkgeräte zu beschaffen, Anzahlungen erhalten, dann aber nicht geliefert zu haben. Zudem soll er defekte Rundfunk­geräte vorgeblich in Reparatur genommen, diese jedoch entweder selbst verwertet oder an Dritte weiterverkauft haben.
Durch Beschluss des Wehrmachtgerichts vom Mai 1944 wird das Verfahren gegen Wunderlich der allgemeinen Justiz übergeben. Das Sondergericht V beim Landgericht Berlin verurteilt Walter Wunderlich am 16. November 1944 auf der Grundlage der „Volksschädlingsverordnung” wegen Betruges und als „gefährlichen Gewohnheitsver­brecher” zum Tode.
Er wird am 23. Februar 1945 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Walter Wunderlich

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Tenor des Todesurteils gegen Walter Wunderlich vom 16. November 1944

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 3696/1

Mitteilung über die Ablehnung eines Gnadenerweises für Walter Wunderlich durch den Reichsführer SS und Oberbefehlshaber des Ersatzheeres, 17. Februar 1945

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 3696/1

Mitteilung über die Hinrichtung von Walter Wunderlich, 24. Februar 1945

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 3696/1

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