Elfriede Zabel

11. Mai 1885, Breslau – 19. Mai 1944
Elfriede Schmidt wächst mit fünf Geschwistern auf. Sie besucht die Volksschule und anschließend ein Lyzeum. Für ein Jahr arbeitet sie auf einem Gut und versorgt dann bis zum Tod ihres Vaters im Jahr 1935 den Haushalt ihrer Eltern. Anschließend ist sie als Hauswirtschafterin in Berlin tätig und heiratet im November 1939 den Haus­eigentümer Gustav Zabel.
Im Alter von 35 Jahren tritt sie dem rechts-völkischen „Tannenbergbund“ bei und wird Anhängerin der Ludendorffbewegung.
In Gesprächen mit Mietern äußerst sie sich ab 1941 wiederholt abfällig über die nationalsozialistsiche Regierung. Sie bezeichnet Deutschland als „Zwangsstaat” und „Lügenstaat” und Adolf Hitler als „Faulenzer und Anstreicher”, den sie am liebsten „an den Bäumen baumeln” sehen würde.
Die Mieter denunzieren ihre Hauswirtin. Sie wird am 19. November 1943 wegen „defatistischen und hetzerischen Äußerungen“ festgenommen. Ihr wird vorgeworfen „die Wehrkraft des deutschen Volkes zu zersetzen und die Feindmächte zu begünstigen“. Der erste Senat des „Volksgerichtshofs“ unter Roland Freisler verurteilt sie am 21. März 1944 wegen Betreibens von „Zersetzungs­propaganda“ zum Tode.
Nachdem zahlreiche Gnadengesuche ihrer Schwester abgelehnt worden sind, wird Elfriede Zabel am 19. Mai 1944 in der Strafanstalt Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte Elfriede Zabel

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Anklageschrift von Elfriede Zabel,
10. Februar 1944

Bundesarchiv R 3017/36355

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Elfriede Zabel, 21. März 1944

Bundesarchiv R 3017/36355

Gnadengesuch der Schwester von Elfriede Zabel, 1. April 1944

Bundesarchiv R 3017/36355

Protokoll der Vollstreckung des Todesurteils gegen Elfriede Zabel vom 19. Mai 1944

Bundesarchiv R 3017/36355

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