Eduard Zachert

8. März 1881, Berlin – 22. Juli 1943
Eduard Zachert

Eduard Zachert

Institut für Zeitgeschichte, München ED 106/61

Eduard Zachert, der bereits mit acht Jahren Waise geworden ist, erlernt den Beruf eines Lederarbeiters. Zum Ende seines Militärdienstes nimmt er 1900 an der Niederschlagung des sogenannten Boxeraufstandes in China teil. 1901 wird er Postbeamter und 1906 in den Berliner Vorstand des Verbandes der Postbeamten gewählt.
Während des Ersten Weltkriegs ist er zwei Jahre lang Soldat und wird zu einem entschiedenen Kriegsgegner. Er schließt sich 1918 der USPD an und wird 1920 in die Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Prenzlauer Berg gewählt. 1922 wechselt Zachert zur SPD und vertritt diese von 1924 bis 1932 im Preußischen Landtag. Zugleich ist er in verschiedenen Verbänden der Postbeamten aktiv.
Eduard Zachert wird 1933 aus politischen Gründen von der Deutschen Reichspost entlassen und schliesst sich einer Widerstandsgruppe früherer SPD-Mitglieder an. Im Juli 1934 wird er festgenommen und schwer misshandelt. Nach seiner dreimonatigen Haft arbeitet er als Versicherungsvertreter.
Am 30. Oktober 1942 wird Eduard Zachert nach einer Denunziation durch einen Gastwirt erneut festge­nommen. Zachert hatte diesem in einem Brief geraten, seinen Sohn nicht als Offizier in den Krieg zu schicken und die Ungerechtigkeit des Krieges, der für Deutschland nicht zu gewinnen sei, betont.
Eduard Zachert wird am 30. April 1943 vom „Volksgerichtshof“ wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ zum Tode verurteilt wird. Eduard Zachert wird am 22. Juli 1943 in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Eduard Zachert

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Anklageschrift gegen Eduard Zachert, 23. März 1943

Bundesarchiv R 3017/36416

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Eduard Zachert, 30. April 1943

Bundesarchiv R 3017/36416

Protokoll der Hinrichtung von Eduard Zachert vom 22. Juli 1943

Bundesarchiv R 3017/36416

Mitteilung über die Vollstreckung des Urteils gegen Eduard Zachert

Bundesarchiv R 3017/36416

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