Anna Zagora

16. April 1915, Rzeka/Kreis Teschen (Řeka) – 22. September 1944
Anna Zagora besucht die polnische Volksschule in ihrem Geburtsort, der seit 1919 zur Tschechoslowakei gehört. Nach dem Tod ihres Vaters heiratet ihre Mutter den Maurer Paul Kubiczek. Die Familie lebt in Kameral Ellgoth (Kreis Teschen) wo sich Paul Kubiczek vor 1939 als Sozialdemokrat in der Gemeindevertretung engagiert.
Anna Zagora arbeitet nach dem Schulabschluss als Dienstmädchen und in der Landwirtschaft und ab Mitte der 1930er Jahre als Waldarbeiterin. Nach 1939 stellt sie einen Antrag auf Aufnahme in die „Deutsche Volksliste” und ihr wird die „deutsche Staatsangehörigkeit auf Widerruf” verliehen.
Als im März 1944 sechs sowjetische Kriegsgefangene die aus dem Stalag VIII B geflohen sind, bei der Familie um Brot und Unterkunft bitten, nehmen Anna Zagora und ihr Stiefvater diese für zwei Nächte in ihrer Wohnung auf.
Anna Zagora und Paul Kubiczek werden am 5. Mai 1944 festgenommen und am 2. August 1944 vom „Volks­gerichtshof” zum Tode verurteilt.
Anna Zagora wird am 22. September 1944 in Plötzensee ermordet. Paul Kubiczek wird drei Tage später im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Anna Zagora

Landesarchiv Berlin A Rep. 369 Kartei

Anklageschrift des Oberreichsanwalts beim „Volksgerichtshof” gegen Anna Zagora und Paul Kubiczek, 26. Juni 1944

Bundesarchiv R 3018/729

Mitteilung des Termins der Vollstreckung der Todesurteile gegen Anna Zagora und Maria Wieczorek an das Frauengefängnis Barnimstraße

Landesarchiv Berlin A Rep. 365, Nr. 145

Sterbeurkunde von Anna Zagora vom 23. September 1944

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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