Leokadia Zbierska

22. Juli 1917, Gabelfeld – 22. August 1942
Die Landwirtin Leokadia Zbierska, geborene Stasiak, lebt 1941 im Dorf Borki im Kreis Konin.
Im Oktober 1941 versorgt sie den aus deutscher Kriegs­gefangenschaft geflohenen sowjetischen Sol­daten Fiodor Asarow mit Brot. Im November 1941 wird der 26 Jahre alte Asarow aufgrund einer De­nunziation von einer deutschen Gendarmeriestreife aufgegriffen. Die Polizei verhaftet daraufhin mehre­re polnische Bürgerinnen und Bürger, darunter am 29. November 1941 auch Leokadia Zbierska.
Am 27. Mai 1942 wird sie vom 2. Senat des „Volksge­richtshofs” wegen „Schädigung des Reichswohls in Ver­bindung mit landesverräterischer Begünstigung des Fein­des” zum Tode verurteilt und am 22. August 1942 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Leokadia Zbierska

Landesarchiv Berlin A Rep. 369 Kartei

Haftbefehl gegen Leokadia Zbierska vom 28. November 1941

Bundesarchiv R 3017/39350

Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Leokadia Zbierska vom 21. Februar 1942

Bundesarchiv R 3017/39350

Todesurteil des „Volksgerichtshofs” gegen Leokadia Zbierska vom 27. Mai 1942

Bundesarchiv R 3017/39350

Zbierska Leokadia
Frauengefängnis Berlin NO 18, den 1. Juli 1942
Gnadengesuch Barnimstraße 10


An den Herrn Oberreichsanwalt beim Volksgericht in Berlin

Durch Urteil des Volksgerichts vom 27. Mai ds. Jhrs. bin ich wegen Landesverrats zum Tode verurteilt worden. Ich bitte, diese Strafe in eine, andere schwere umändern zu wollen. Ich hatte nicht die Absicht, ein Unrecht gegen das deutsche Volk zu begehen, ich habe nur aus Mitleid dem Russen ein Stück Brot gegeben und wußte nicht, dass er in unserer baufälligen Scheune übernachtet hat. Ich habe einen kranken Mann zu Hause und ein fünfjähriges Töchterchen. Bitte erfüllen Sie die Bitte einer unglücklichen Frau.
Zbierska Leokadja

Gnadengesuch von Leokadia Zbierska vom 1. Juli 1942

Bundesarchiv R 3017/39350

zurück