Josef Žďárský
Žďárský wird im Frühjahr 1939 für die Obrana Národa (ON – Verteidigung der Nation) angeworben. Die Or­ganisation tschechoslowakischer Offiziere, die sich nach der Errichtung des „Protektorats” gebildet hat, versucht unter deutscher Besatzung ein geheimes Heer aufzu­bauen. Für eine in Prag-Bubenetsch aufgestellte Kom­panie ist er zusammen mit Emil Decsy und Hynek Pletánek, die wie er der Nationalgarde angehörten, als Zugführer vorgesehen.
Bis zum Frühjahr 1940 nimmt er an regelmäßigen Zu­sammenkünften der ON teil, in denen die Mitglieder über Aufbau, Bewaffnung, Ziel und Zweck der Militärorganisa­tion unterrichtet werden. Außerdem bekommt er eine Militärpistole und Patronen ausgehändigt. Nach der Ver­haftung eines ON-Angehörigen seiner Kompanie Ende 1939 kann er bis zu seiner eigenen Festnahme am 26. Oktober 1942 untertauchen und wird von verschie­denen Menschen unter anderem mit finanziellen Mitteln unterstützt.
Vom 1. Senat des „Volksgerichtshofs” werden Josef Žďárský, Hynek Pletánek und Emil Decsy am 3. Februar 1943 wegen „Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und unbefugten Waffenbesitzes” zum Tode verurteilt. Alle drei Männer werden am 1. Juni 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Josef Žďárský
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Josef Žďárský vom 12. Dezember 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-312-24
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Josef Žďárský, Hynek Pletánek und Emil Decsy vom 3. Februar 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-312-24
Protokoll der Vollstreckung des Todes­urteils gegen Josef Žďárský vom 1. Juni 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-312-16