Franz Zeiner

23. Januar 1909, Zeltweg/Steiermark – 20. Juli 1940
Franz Zeiner

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Franz Zeiner

Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW), Wien

Der in Wien lebende Arbeiter Franz Zeiner ist seit Anfang der 1930er Jahre Anhänger der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas (bis 1931 Ernste Bibelforscher). Er lebt mit seiner fast blinden Lebensgefährtin zusammen, die er jedoch nicht heiraten kann, da das Paar aufgrund der Behinderung keine Eheerlaubnis bekommt. Im April 1940 wird Franz Zeiner zur Wehrmacht einberufen, ver­weigert aus religiösen Gründen jedoch den Militärdienst, da „Gott verbiete zu töten”.
Bereits kurz vor dem deutschen Überfall auf Polen ist am 26. August 1939 die „Kriegssonderstrafrechtsverordnung” in Kraft getreten, nach der die Verweigerung des Militär­dienstes als „Zersetzung der Wehrkraft” geahndet und mit dem Tode bestraft werden kann.
Franz Zeiner, der auch vor Gericht zu seiner Haltung steht, wird am 22. Juni 1940 vom 3. Senat des Reichs­kriegsgerichts zum Tode verurteilt. Nachdem das Urteil durch den Präsidenten des Reichskriegsgerichts Admiral Max Bastian bestätigt worden ist, wird er am 20. Juli 1940 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Franz Zeiner

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Feldurteil des Reichskriegsgerichts gegen Franz Zeiner, 22. Juni 1940

Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW), Wien

Sterbeurkunde von Franz Zeiner vom 20. Juli 1940

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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