Richard Zembsch

10. Juni 1914, Wertheim – 13. August 1943
Richard Zembsch

Richard Zembsch, 1932

Privatbesitz

Richard Zembsch ist der einzige Sohn des Mannheimer Zigarrenhändlers Philipp Zembsch. Er beginnt eine Bäckerlehre, bricht diese jedoch ab und meldet sich 1930 zur französischen Fremdenlegion. Im Frühjahr 1932 gelingt es dem Vater, Richard aus der Fremdenlegion herauszuholen. Richard Zembsch beendet daraufhin seine Bäckerlehre in Mannheim, findet aber keine Arbeit und wird Landhelfer. Mehrmals wird er straffällig.
1934 geht er wieder nach Frankreich um sich erneut zur Fremdenlegion zu melden. Er kommt in Kontakt mit Angehörigen des französischen Nach­richtendienstes und arbeitet für diesen. Er berichtet über die Aufrüstungs­pläne Deutschlands, beschafft Informationen über die IG Farbenwerke in Ludwigshafen und soll weitere Personen für den Nachrichtendienst rekrutieren.
1934 wird er aus Frankreich ausgewiesen und in Deutschland wegen „eines Verbrechens der landesverräterischen Falschmeldung” unter Anklage gestellt und vom „Volksgerichtshof” am 13. Februar 1936 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung wird er erneut straffällig und sitzt zuletzt im Gefängnis Magdeburg ein.
Nach der Besetzung des Elsass durch die Wehrmacht 1940 werden von der Gestapo Dokumente des französischen Nachrichtendienstes gefunden, die Richard Zembsch belasten. Daraufhin wird er am 25. Juni 1943 vom „Volksgerichtshof” wegen „Landesverrats” zum Tode verurteilt und am 13. August 1943 in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Richard Zembsch

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Richard Zembsch, 25. Juni 1943

Bundesarchiv R 3017/VGH/Z

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