Josef Žerovnický

10. März 1906, Prag – 7. September 1943
Josef Žerovnický erlernt den Beruf eines Elektromecha­nikers und arbeitet anschließend als Feinmechaniker in Telefonanlagefirmen in Prag, unterbrochen vom Wehr­dienst. 1936 beginnt er bei den Prager Stadt­werken als Straßen­bahnschaffner tätig zu werden. Er ist zunächst im Metallarbeiterverband und ab 1936 in der Föderation der Straßenbahn-Angestellten organisiert.
Nach der Besetzung der böhmi­schen Länder durch die Wehrmacht und dem Verbot der Tschechoslowakischen Kommunistischen Partei (KPČ) wird er im Oktober 1941 von Jaroslav Pospíšil für die illegale Straßenbahnerorga­ganisation angeworben und Leiter der Betriebszelle in der Wagenhalle in Prag-Veitsberg. Zuletzt zählt die aus mehreren Zellen bestehende Organisation 149 Mit­glieder sowie etwa 400 Sympathisanten.
Josef Žerovnický wird am 24. Juli 1942 festgenommen und am 3. Juni 1943 vom „Volksgerichts­hof” zusammen mit Jaroslav Pospíšil, Václav Jiskra, Karel Popelka, Emil Uher und Vojtěch Mašek wegen „Vorbereitung zum Hoch­verrat” zum Tode verurteilt. Alle sechs Männer werden in der Nacht zum 8. September während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Josef Žerovnický

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Organigramm der Betriebszellen der Straßenbahner und Autobusschaffner der illegalen KPČ in Prag, um 1942

Bundesarchiv R 3017/13804, Bd. II

Urteil des „Volksgerichtshofs“ gegen Jaroslav Pospíšil und andere vom 3. Juni 1943

Bundesarchiv R 3017/13804, Bd. I

Mitteilung der Vollstreckung des Urteils gegen Josef Žerovnický und weitere Personen an das Reichsjustiz­ministerium, 14. September 1943

Bundesarchiv R 3001/147425

Bericht über die vom 7. bis 10. Sep­tember 1943 im Strafgefängnis Plöt­zensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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