Josef Zicha

30. Dezember 1892, Kuttenberg (Kutná Hora) – 8. September 1943
Josef Zicha

Aufnahme von Josef Zicha

Privatbesitz

Der Sohn eines Justizbeamten absolviert nach dem Schulbesuch eine Druckerlehre und macht sich 1922 selbstständig. 1913 wird er zum Militärdienst in die öster­reich­isch-ungarische Armee eingezogen und nimmt am Ersten Weltkrieg teil, bis er 1915 in italienische Kriegsge­fangenschaft gerät. Seit seiner Jugend gehört er der patriotisch geprägten Turnerorganisation Sokol an. 1916 heiratet er, aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht schließt sich Josef Zicha dem Wider­stand gegen das NS-Besatzungsregime an. Auch nach dem Verbot der Sokol-Organisation im Oktober 1941 unter­stützt er weiterhin Familien von festgenommenen oder ermordeten Funktionären.
Mitte November 1942 wird Josef Zicha wie zahlreiche andere vormalige Sokol-Mitglieder im Zuge der Terror­welle nach dem Attentat auf den stellvertretenden „Reichs­protektor” Reinhard Heydrich vom 27. Mai 1942 fest­genommen. Am 5. August 1943 wird er vom 5. Senat des „Volksgerichtshofs” zusammen mit sieben weiteren Angeklagten wegen „Vorbe­reitung zum Hochver­rat” zum Tode verurteilt. Alle acht Männer werden in den frühen Morgenstunden des 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Organigramm des Kreiskommandos IV der Sokol-Organisation in Böhmen, Ende 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-1

Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Josef Zicha

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Gustav Andres und andere vom 5. August 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-1

Gnadengesuch von Josef Zicha vom 19. August 1943 mit Übersetzung

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-17

Bericht über die vom 7. bis 10. Septem­ber 1943 im Strafgefängnis Plötzensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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