Alfred Adamski

26. April 1907, Berlin – 9. März 1943
Der Sohn eines Malermeisters absolviert nach der Volks­schule eine Lehre als Schmied. In den 1920er und 1930er Jahren wird er wiederholt wegen Eigentumsdelikten zu teilweise mehrjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Im April 1941 heiratet Alfred Adamski seine Freundin Herta, mit der er ein Kind hat.
Als er im Juni 1941 erneut verurteilt wird, entzieht er sich der Strafe, indem er untertaucht. Bis zu seiner Festnahme im Sommer 1942 lebt er vor allem von Wohnungsein­brüchen.
Das Sondergericht VIII bei dem Landgericht Berlin verurteilt Alfred Adamski am 26. Januar 1943 auf Basis der kurz nach Kriegsbeginn er­lassenen „Volks­schädlingsverordnung” wegen „teils schweren, teils einfachen Rück­falldiebstahls” zum Tode. Er wird am 9. März 1943 in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Alfred Adamski

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteilstenor des Sondergerichts VIII Berlin gegen Alfred Adamski und andere, 26. Januar 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 1813

Berlin-Plötzensee, den 30. Jan. 1943

An
das Gnadengericht in Berlin

Wen ich Sie hier mit meinen Schreiben in Ihrer Vielheit der Arbeit störe! so denken Sie bitte das ein Mensch sie aus diesser Seelischer not sie um Erbarmen und Gnade anruft! ich gebe zu das meine Taten eines Menschen unwürdig sind und ich will sie auch Sühnen! hart ja sehr hart aber das Leben für geben wo ich der Polizei alles zugegeben habe wovon sie nichts wuste wo ich nur gedacht habe du willst wen du nun Entlassen wirst ein neues ganz neues Leben anfangen wo dir diesmal eine Frau dir hat wieder geholfen an das Gute zu glauben. Wie ich zu meinen Straftaten kam will ich sie in kurzen Sätzen schildern. Ich wurde am 8.9.39. aus den Moorlager Aschendorf entlassen! hatte den festen vorsatz nie mehr Straffällig zu werden. Heiratete ein Frau nicht lange nach der Entlassung ging aber immer fleisig meine Arbeit nach hatte aber mit meiner Ehe einen Fehlgriff gemach und es ging mit ihr bergab keine Ordnung Sauberkeit es verkamm alles und Zank und Streit jeden Tag dan wurde sie krank. so muste ich mir um die Kinder es waren zwei! einen angeheiraten Jungen und einen eigenen Muste kochen einholen saubermachen und dann noch arbeiten den 4 Personen wollen essen! es ging
ich aber war überarbeitet aber trotzdem muste ich und es ging auch bis eines Tages ich mit einen Jungen Helfer auf einer Arbeitsstelle waren! und Jugend tanzt gern so stand dort in einer Ecke ein Gramepfon und Platten und der wurde beim Handwerkzeug gestelt und am abend mit genommen! als er mich nun bat den Gramepfon bis zu seinen Geburtstag unterzustellen. hatte ich keine bedenken aber wen ich nicht mit Sorgen so überlastet gewesen wär hätte ich das nie zugelassen so bekam ich mein Strafe 1 ½ Jahr Zuchthaus. Weil aber meine Frau ein Selbstmordversuch gemacht hatte sollte ich die Strafe nach dem Kriege abmachen! so faste ich es auf als ich 4 Wochen später den Stellungsbefehl bekam ging ich nicht hin und hilt mir verborgen! so auch bei der Freundin meiner Frau welche mir beim Pflegen meiner Frau und Kinder sehr geholfen hatte So lernte ich Frau Frey lieben und schätzen und deshalb war der Selbstmordversuch meiner Frau und ich kam dan zu meinen Straftaten welche ich sehr bereue und soweit gut gemacht habe das die Bestohlnen alle ihr Sachen wiederbekommen haben sowie ich ja ein Selbstgeständnis meiner Strafhandlungen habe vorangehen lassen. Sollten Sie Herr Gnadenrichter für einen der es wirklich ehrlich meint Gnade für Recht ergehen lassen so verspreche ich Ihnen nie wieder Straffällig zu werden. Ich werde auf den Lande als Schmied arbeiten und so mein Kräfte und Kentnisse der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, auch habe ich noch einen Sohn so wie Eltern die dieses wohl an mich verdienen das ich als ordentlicher Mensch aus den Leben scheide Und so bitte ich Sie nochmals Gnad für Rech ergehen zu lassen und mir durch eine Verfügung auf einen Platz zu stellen den Sie für mich als angemessen ersehen.
Hochachtungsvoll
Alfred Adamski


Gnadengesuch von Alfred Adamski vom 30. Januar 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 1813

Mitteilung über die Hinrichtung von Alfred Adamski vom 9. März 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 1813

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