Abdulla Alischew

15. September 1908, Kujuki – 25. August 1944
Abdulla Alischew

Abdulla Alischew

Musa-Dshalil-Museum, Kazan

Abdulla Alischew absolviert unter anderem eine Aus­bildung als Journalist in Kuibyschew. Ein erster Gedicht­band wird 1931 publiziert. Später schreibt er auch Kinderbücher.
Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 tritt er einem Schützenregiment der Roten Armee bei. Im Oktober 1941 gerät Abdulla Alischew in deutsche Kriegsgefangenschaft. Über mehrere Lager gelangt er Ende 1942 in die Nähe von Berlin und trifft hier den tatarischen Dichter Musa Dshalil.
Als im August 1942 zur Unterstützung deutscher Truppen auch eine wolga-tatarische Legion aufgestellt wird, ent­scheidet sich Abdulla Alischew, ebenso wie Musa Dshalil und andere tatarische Kriegsgefangene, für die Auf­nahme in diese Legion. Um ihre Widerstands­aktivitäten zu tarnen, müssen sie Kollaboration vortäuschen.
Seit Februar 1943 arbeitet Abdulla Alischew in der Re­daktion der Zeitung „Idel-Ural”. Gleichzeitig beginnt eine Gruppe, darunter Dshalil, Informationen zu sammeln und Flug­blätter vorzubereiten, um sie in der Redaktion illegal zu drucken und als Einleger in die Zeitung unter den Legionären zu verbreiten, um sie zum Überlaufen zur Roten Armee zu bewegen.
Im August 1943 werden die Aktivitäten der Gruppe von der Gestapo aufgedeckt. Abdulla Alischew, Musa Dshalil und die meisten anderen werden festgenommen. Der 2. Senat des in Dresden tagenden Reichskriegsgerichts verurteilt Abdulla Alischew am 12. Februar 1944 wegen „Feindbegünstigung und Zersetzung der Wehrkraft” zum Tode.
Abdulla Alischew wird am 25. August 1944 im Strafge­fängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Abdulla Alischew (Olischer)

Landesarchiv Berlin A Rep. 369 Kartei

Urteilsregest des Reichskriegsgerichts zur Verurteilung der Gruppe um Kurmaschew und Dshalil

Militärhistorisches Archiv, Prag

Sterbeurkunde für Abdulla Alischew

Musa-Dshalil-Museum, Kazan

zurück