Miloš Balcar
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht und der Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren” schließt er sich im Frühjahr 1940 der nationalen Widerstandsbewegung Národni Odboj (Nationaler Widerstand) gegen das NS-Besatzungsregime an. Er beschafft Informationen über die Wehrmachts- und Polizeieinheiten in und bei Kladno sowie über die Stahl-Erzeugnisse der dort ebenfalls ansässigen Poldi-Hütte. Mit der NS-Besatzung wird diese Teil der „Reichswerke Hermann Göring”. Er steht in engem Kontakt mit Jan Vycpálek, der die Informationen an den sowjetischen Nachrichtendienst weiterleitet.
Anfang März 1941 wird er von der Gestapo festgenommen. Am 29. April 1943 verurteilt ihn der „Volksgerichtshof” zusammen mit Jan Vycpálek und vier weiteren Angeklagten wegen „Vorbereitung zum Hochverrat, Landesverrat und Feindbegünstigung” zum Tode.
Miloš Balcar wird am 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs“ gegen Jan Vycpálek und andere vom 17. Februar 1943
Bundesarchiv R 3001/147069
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Jan Vycpálek und andere vom 29. April 1943
Bundesarchiv R 3001/147069
Sterbeurkunde von Miloš Balcar vom 14. September 1943
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung
Fernschreiben zur Vollstreckung der Urteile gegen Miloš Balcar und weitere Personen vom 15. September 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-464-10