Levie Barbier

15. Oktober 1921, Den Haag – 7. September 1943
Levie Barbier

Levie Barbier

Stadtarchiv Den Haag (Haags Gemeentearchief)

Levie Barbier wird am 15. Oktober 1921 in eine nieder­ländisch-jüdische Familie in Den Haag geboren. Er be­ginnt eine Bäckerlehre und verdient dann seinen Lebens­unterhalt als Gelegenheitsarbeiter. Anfang Juni 1942 kommt er als „Zivilarbeiter” nach Deutschland und arbei­tet bei der Zahnradfabrik AG in Friedrichs­hafen in der Rüstungs­produktion.
Ende Februar 1943 schreibt er mit einem Kopierstift niederländische Parolen und Losungen wie „Lang lebe Holland”, „Oranien hoch” und „Deutschland soll niemals unser Vaterland werden” an die Toilettenwände seiner Arbeitsstätte. Er karikiert auch Adolf Hitler und zeichnet einen Galgen mit angehängtem Hakenkreuz.
Er wird denunziert und am 16. März 1943 in Friedrichs­hafen festgenommen. Nach Berlin überstellt, verurteilt der „Volks­gerichtshof” ihn am 6. Juli 1943 wegen „Feind­begünstigung” und „Vorberei­tung zum Hochverrat” zum Tode. Levie Barbier wird während der sogenannten Blutnächte am 7. September 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermor­det.

Dokumente

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Levie Barbier vom 15. Mai 1943

Bundesarchiv R 3017/8219

Sterbeurkunde von Levie Barbier vom 9. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Bericht über die vom 7. bis 10. Sep­tember 1943 im Strafgefängnis Plöt­zensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

Mitteilung des niederländischen Repatriierungsbüros über den Tod von Levie Barbier, 20. Oktober 1945

Stadtarchiv Den Haag (Haags Gemeentearchief)

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